Investing.com - In dieser Woche werden die Investoren von einer Reihe von Mitgliedern der Federal Reserve zu hören bekommen, als sie auf Entwicklungen bei den amerikanisch-chinesischen Handelsgesprächen warten und auch der Brexit dürfte im Rampenlicht bleiben, nachdem die EU-Staatschefs dem Vereinigten Königreich einen Aufschub von zwei Wochen gegeben hatten.
Chicago Fed Chef Charles Evans, Boston Fed Präsident Eric Rosengren und Kansas City Fed Präsidentin Esther George sind einige der Fed-Mitglieder, die sich in dieser Woche zu Wort melden werden.
Die Fed hatte die Zinssätze in diesem Monat unverändert stehen gelassen und angedeutet, dass es in diesem Jahr zu keinen weiteren Zinserhöhungen kommen werde — nachdem sie noch im Dezember durchblicken lassen hatte, es könnten in diesem Jahr zwei Zinsschritte kommen.
Eine US-Handelsdelegation, angeführt vom Handelsbeauftragten Robert Lighthizer und Finanzminister Steven Mnuchin wird in dieser Woche nach Peking reisen, um den stellvertretenden Ministerpräsidenten Chinas Liu He für weitere Gespräche zu treffen, die den Handelskonflikt zwischen den beiden größten Wirtschaftsmächten der Welt ausräumen sollen.
Die am Freitag auslaufende Frist für Großbritannien, die Europäische Union zu verlassen, wurde um zwei Wochen auf den 12. April verschoben, um der britischen Premierministerin Theresa May mehr Zeit zu geben, das Parlament in London zu überzeugen, das von ihr ausgehandelten Austrittsabkommen zu akzeptieren. Sollten die Abgeordneten ihren Deal ein drittes Mal ablehnen, dann eröffnen sich eine Reihe von Möglichkeiten, unter ihnen ein chaotischer Brexit.
Der Dollar ist am Freitag gegenüber dem krisensicheren japanischen Yen eingebrochen, da schwache Daten aus dem verarbeitenden Gewerbe der USA Befürchtungen über die Wirtschaft im Allgemeinen anfachten und die Renditen von US-Staatsanleihen wachsende Rezessionsängste signalisierten.
Der Renditespread zwischen US-Anleihen mit dreimonatiger Restlaufzeit und mit 10-jähriger Restlaufzeit kehrte sich zum ersten Mal seit 2007 um, nachdem US-Konjunkturdaten hinter den Schätzungen zurückblieben. Diese Inversion der Renditekurve wird weithin als Frühindikator für eine Rezession angesehen.
“Sie müssen das ernst nehmen, dass dies ein Signal für eine Wachstumsverlangsamung oder eine mögliche Rezession in den nächsten 12 bis 18 Monaten ist. Das ist es, was sich die Fed genau anschaut,” sagte Sean Simko, Chef für globale Festverzinsliche bei SEI Investments Co aus Oaks in Pennsylvania.
Der USD/JPY Kurs sank im späten Handel um 0,81% auf 109,92, was zu einem Wochenverlust von 1,4% führte.
Dennoch stieg die US-Währung gegenüber dem Euro an, mit dem EUR/USD Kurs um 0,63% im Minus auf 1,1305, nachdem schwache Daten aus der Eurozone die Befürchtungen verstärkt hatten, dass die Konjunktur im Währungsraum weiter an Fahrt verliert.
“Die vorläufigen Einkaufsmanagerindizes für März geben weitere Belege, dass das BIP-Wachstum in den drei wirtschaftlich größten Industrieländern im Q1 verhalten war, als Deutschland weiterhin am härtesten von dem globalen Abschwung in der verarbeitenden Industrie getroffen wird,” schrieb Simon MacAdam, Volkswirt bei Capital Economics, in einer Notiz.
“Das hilft die Idee zu verstärken, dass wir auf eine eindeutigere und weitergehende Verlangsamung schauen, als es die Märkte noch vor einigen Monaten erwartet hatten,” sagte Karl Schamotta, Geschäftsführer für globale Devisenstrategie und strukturierte Finanzprodukte bei Cambridge Global Payments.
“Was wir sehen ist eine Art von Anerkennung, dass die Fed auf tiefere Risiken in der globalen Wirtschaft reagiert,” sagte er.
Das Pfund erholte sich am Freitag gegenüber dem Dollar, mit dem GBP/USD Kurs um 0,77% höher auf 1,3208, nachdem die EU-Staatschefs Theresa May einen Aufschub beim Brexit gewährt hatten.
Das Pfund hatte am Donnerstag seinen stärksten Tagesverlust in 2019 erlitten, als die Ängste zunahmen, dass Großbritannien am 29. März ohne ein Übergangsabkommen aus der EU herausfallen könnte.
Vor Beginn der kommenden Woche hat Investing.com eine Liste wichtiger Ereignisse zusammengestellt, die die Märkte beeinflussen könnten.
Montag, den 25. März
Das Ifo Institut veröffentlicht sein Stimmungsbarometer für die deutsche Wirtschaft.
Chicago Fed Präsident Charles Evans, Philadelphia Fed Präsident Patrick Harker und Federal Reserve Bank of Boston Präsident Eric Rosengren werden alle öffentliche Bemerkungen abliefern.
Dienstag, der 26. März
In den USA erscheinen Daten zu den Baugenehmigungen und Hausbauanfängen, sowie ein Bericht zum Konsumklima.
Chicago Fed Präsident Charles Evans, Philadelphia Fed Präsident Patrick Harker werden erneut Reden halten, wie auch Mary Daly von der Federal Reserve Bank of San Francisco.
Mittwoch, der 27. März
Die neuseeländische Notenbank gibt den Leitzins bekannt und veröffentlicht ihren Bericht zur Geldpolitik, der erläutert, wie das konjunkturelle Umfeld und weitere Faktoren die die Entscheidung der Bank beeinflussten haben.
Der Präsident der Europäischen Zentralbank Mario Draghi hält auf einer Veranstaltung seiner Bank in Frankfurt eine Rede.
Kanada legt Daten zur Handelsbilanz vor.
Die Bank of Kansas City Präsidentin Esther George wird sich im Rahmen einer Veranstaltung von Money Marketeers an der New Yorker Universität äußern.
Donnerstag, der 28. März
In Neuseeland kommen Daten zum Geschäftsklima heraus.
Aus den USA kommen die endgültigen Daten zum BIP im vierten Quartal, sowie neue Zahlen zu den Erstanträgen auf Arbeitslosengeld und Zahlen zu den sich in Vollzug befindenden Hausverkäufen.
Fed Vizechef Richard Clarida, Fed Gouverneur Randal Quarles, Fed Gouverneurin Michelle Bowman und St. Louis Fed Präsident James Bullard werden sich alle zu Wort melden.
Freitag, der 29. März
In Kanada erscheinen die BIP-Daten und die Inflation der Rohstoffpreise.
Die Woche endet mit US-Daten zu den Individualausgaben, dem Kern-PCE-Index, dem Geschäftsklima im Großraum Chicago und den Verkäufen von Neubauwohnungen.
Fed-Gouverneur Randal Quarles hält dann noch eine Rede.
Dieser Report entstand unter Mitwirkung von Reuters.
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