Investing.com - Rohöl-Futures steigen am Donnerstag an. Aussagen des saudi-arabischen Ölministers Ali al-Naimi zufolge sollen sich die Preise nach einer ausgedehnten Periode großer Preisschwankungen demnächst wieder stabilisieren.
An der ICE Futures Exchange in London stieg Brent-Öl zur Lieferung im April um 0,88 Prozent oder 54 US-Cents und handelte im europäischen Morgenhandel bei 61,09 USD pro Barrel.
Am Mittwoch verloren Brent-Preise 47 US-Cents oder 0,77 Prozent und schlossen mit 60,55 USD pro Barrel.
In London gehandelte Brent-Futures legten seit dem am 13. Januar erreichten Tiefststand um 22 Prozent zu. Einige Investoren gingen davon aus, dass nach einer siebenmonatigen Flaute der absolute Tiefstpunkt erreicht worden war.
Gegenüber Juni liegen Brent-Preise immer noch um 47 Prozent niedriger. Damals stiegen die Futures auf 116 USD pro Barrel.
An der New York Mercantile Exchange handelte Rohöl zur Lieferung im April im europäischen Morgenhandel mit 52,20 USD pro Barrel, ein Anstieg von 1,3 Prozent oder 67 Cents.
Am Vortag schnellten die US-Ölpreise an der Nymex um 1,01 USD oder 2 Prozent und pendelten sich bei 51,53 USD pro Barrel ein, obwohl Daten aus den USA zuvor für die vergangene Woche den höchsten Versorgungsstand seit Beginn der Aufzeichnungen belegt hatten.
Die Energy Information Administration gab bekannt, dass die US-Rohölvorräte in der vergangenen Woche um 10,3 Mio. Barrels zugenommen haben. Schätzungen gingen lediglich von 4,0 Mio. Barrels Anstieg aus.
Die Gesamtölvorräte in den USA betrugen in der vergangenen Woche 444,4 Mio. Barrels und lagen damit auf dem höchsten Stand seit mindestens 80 Jahren.
Die Spanne zwischen Brent und den Rohöl-Verträgen liegt bei 8,89 USD pro Barrel. Bei Börsenschluss am Mittwoch lag sie bei 9,02 USD.
Ölpreise verloren in den vergangenen Monaten dramatisch an Wert. Die Organisation der Erdöl exportierenden Länder senkte trotz Aufrufen seitens mehrerer Länder ihre Produktionszahlen nicht und auch die USA förderten so viel wie zuletzt vor über dreißig Jahren. Dadurch kamen es auf den globalen Ölmärkten zu einer Überversorgung.
Die Anleger warten auf den Abschluss der monatlichen Ratssitzung der Europäischen Zentralbank sowie auf bevorstehende Daten zu Beschäftigtenzahlen aus den USA.
Im Anschluss an die EZB-Ratssitzung im Laufe des Tages soll EZB-Präsident Mario Draghi Einzelheiten zu dem 1,1 Billionen Euro teuren Programm zur quantitativen Lockerung bekannt geben, das diesen Monat anlaufen wird.
Die Händler erwarten nun die Veröffentlichung der aktuellen US-Beschäftigtenzahlen ex. Landwirtschaft am Freitag, diese sollen Hinweise auf die Gesundheit des Arbeitsmarktes liefern, die als Schlüsselfaktor für die zukünftige Richtung der Geldpolitik gilt.
Marktanalysten gehen von 240 000 neuen Jobs im Februar aus. Im Vormonat wurde eine Zunahme um 257 000 Stellen verzeichnet. Die Arbeitslosenrate soll von 5,7 auf 5,6 Prozent sinken.
Der US-Dollar-Index, der die Performance des Greenbacks an den sechs anderen Hauptwährungen misst, stieg früher am Tag um 0,25 Prozent auf 96,22, den höchsten Stand seit September 2003.
Der Greenback bleibt infolge der anhaltenden Hoffnungen auf eine Anhebung der US-Leitzinsen im Juni unterstützt.