Zum ersten Mal ist am Samstag ein deutsches Braunkohlekraftwerk stillgelegt und in die sogenannte Sicherheitsreserve überführt worden. Die Anlage Buschhaus in Niedersachsen kann damit in den nächsten vier Jahren wieder hochgefahren werden, wenn dies für die Sicherheit der Stromversorgung nötig werden sollte. Danach wird das Kraftwerk endgültig stillgelegt, wie das Bundeswirtschaftsministerium mitteilte.
Wirtschaftsstaatssekretär Rainer Baake erklärte, mit der vorläufigen Stilllegung des Kraftwerks Buschhaus werde "eine zentrale Maßnahme zur Erreichung unserer Klimaziele bis 2020 umgesetzt". Die Anlage stoße jetzt kein Kohlendioxid mehr aus - deutlich früher als ursprünglich geplant. Die Betreiber wollten Buschhaus demnach bis mindestens 2030 laufen lassen.
Die Sicherheitsbereitschaft war im Sommer vom Bundestag beschlossen worden. Nach Buschhaus sollen weitere, besonders alte Braunkohlekraftwerke vorläufig still gelegt werden und ebenfalls je vier Jahre lang noch für Notfälle zur Verfügung stehen. Für die Bereithaltung bekommen die Kraftwerksbetreiber insgesamt rund 1,6 Milliarden Euro. Umweltschützer und Grüne halten die Zahlungen für zu hoch und werfen der Bundesregierung vor, den Unternehmen zu weit entgegen gekommen zu sein.