Investing.com - Der Goldpreis ist am Freitag zwischen kleineren Gewinnen und Verlusten hin und her gependelt bevor er zu Handelsschluss etwa auf Vortageskurs lag, während die Märkte die Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung auf der nächsten Sitzung der Federal Reserve im September einzuschätzen versuchten, nachdem zwei Spitzenvertreter der Zentralbank sich zum Thema geäußert hatten.
Gold zur Lieferung im Dezember legte an der Comex Sparte der New York Mercantile Exchange bis zu Handelsschluss um 1,30 USD oder 0,1% auf 1.325,90 USD die Feinunze zu.
Trotz der leichten Gewinne am Freitag hat das Edelmetall die Woche mit einem Verlust von 20,30 USD oder 1,5% beendet, was sein größte Rückgang seit Mitte Juli gewesen ist.
In einer mit Spannung erwarteten Rede am Freitag auf dem Jackson Hole Symposium der Fed sagte doe Notenbankchefin Janet Yellen, dass die Argumente für eine Zinserhöhung in den letzten Monaten“stärker” geworden sind, da die Lage auf dem Arbeitsmarkt sich verbessert habe und mit einem soliden Wirtschaftswachstum gerechnet werden könne.
Sie gab jedoch keine Hinweise darauf, wann die Fed handeln werde und sagte nur, dass höhere Zinsen von den Konjunkturdaten abhingen.
Kurz danach sagte der Vizevorsitzende der Fed Stanley Fischer, dass Yellens Rede "in Einklang" mit Erwartungen auf zwei Zinsschritte in diesem Jahr stehe, was die Tür für eine Zinserhöhung im September geöffnet hat. Fischer, die Nummer 2 in der Fed, sagte dass der Beschäftigungsbericht vom August des Arbeitsministeriums die Entscheidung wahrscheinlich beeinflussen werde.
Dem Fed Rate Monitor Tool von Investing.com preisen die Investoren derzeit eine 33 prozentige Chance für eine Zinserhöhung im September ein. Für Dezember liegen die Wetten auf 60%.
Gold reagiert sensibel auf Änderungen der US-Zinssätze, da ein Anstieg die Alternativkosten für unverzinste Anlagen wie Goldbarren erhöht, während gleichzeitig der Dollarkurs, in welchen das Metall ausgezeichnet wird, ansteigt.
Der US-Dollarindex, welcher den Kurs des Dollars gegenüber einem gewichteten Korb aus sechs anderen Leitwährungen verfolgt, sprang daraufhin auf ein Tageshoch von 95,58, seinem höchsten Kurs seit dem 16. August. Er beendete den Tag zu 95,48, ein Plus von mehr als 0,8%, da die Investoren begannen eine höhere Wahrscheinlichkeit für eine US-Zinserhöhung in diesem Jahr einzupreisen.
Ein stärkerer Dollar belastet gewöhnlich Gold, da er Attraktivität des Edelmetalls als alternative Anlageklasse verringert und für Anleger aus anderen Währungsräumen den Ankaufpreis erhöht.
Weiterhin an der Comex legten die Silberfutures mit Fälligkeit im September um 16,2 US-Cent oder 0,88% zu und gingen zu 18,65 USD die Feinunze aus dem Handel. Über die Woche hat der Silberpreis 66,7 US-Cent oder 3,45% verloren. Es handelt sich um den vierten Wochenverlust in Folge.
Ansonsten legte im Metallhandel Kupfer zur Lieferung im September am Freitag um 0,2 US-Cent oder 0,1% zu und ging zu 2,078 USD das Pfund aus dem Handel. In dieser Woche ist der Kupferpreis in New York um 8,8 US-Cent oder 4,25% abgesackt und hat damit seinen größten Wochenverlust in fast zwei Monaten hinnehmen müssen.
In der kommenden Woche werden die Investoren sich auf Konjunkturberichte aus den USA konzentrieren, um zu sehen, ob die größte Volkswirtschaft der Welt in der Lage sein werde, eine Zinserhöhung in den nächsten Monaten zu verkraften, wobei der Beschäftigungsreport vom Freitag von besonderem Interesse sein dürfte.
Außerdem werden die Händler die Zahlen aus dem chinesischen produzierenden Gewerbe verfolgen, da es am Markt weiter Sorgen über die Lage in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt gibt.
Vor Beginn der kommenden Woche hat Investing.com eine Liste dieser und anderer Ereignisse zusammengestellt, die die Märkte beeinflussen könnten.
Montag, den 29. August
Die Märkte in Großbritannien bleiben wegen eines nationalen Feiertags geschlossen.
Die USA veröffentlichen Zahlen zu Einkommen und Ausgaben der Privathaushalte.
Dienstag, den 30. August
Japan veröffentlicht Zahlen zu den Ausgaben der Privathaushalte.
In der Eurozone werden aus Deutschland und Spanien vorläufige Zahlen zur Verbraucherpreisinflation hereinkommen.
In den USA werden nichtamtliche Zahlen zum Verbrauchervertrauen erscheinen.
Mittwoch, den 31. August
Aus Deutschland gibt es Berichte zu den Einzelhandelsumsätzen und der Änderung der Arbeitslosenzahlen.
Die Eurozone publiziert vorläufige Daten zur Verbraucherpreisinflation.
In den USA werden der monatliche Report zur Beschäftigung außerhalb der Landwirtschaft, sowie Zahlen zu den sich in Schwebe befindenden Wohnungsverkäufen und zur Lage im produzierenden Gewerbe in der Region Chicago herausgegeben.
Donnerstag, den 1. September
China veröffentlicht amtliche Daten zur Lage im Industrie- und im Dienstleistungssektor, sowie den endgültigen Wert des Caixin-Index zum produzierenden Gewerbe.
Großbritannien legt Zahlen zur Entwicklung in der erzeugenden Industrie vor.
Die USA veröffentlichen ihren Wochenbericht zu den Erstanträgen auf Arbeitslosengeld. Zudem berichtet das Institute of Supply Management (ISM) zur Lage in der verarbeitenden Industrie.
Freitag, den 2. September
Großbritannien legt Umfragedaten zur Lage auf dem Bau vor.
Die USA lassen die Woche mit dem vielbeachteten Regierungsbericht zur Beschäftigung außerhalb der Landwirtschaft und Daten zur Handelsbilanz ausklingen.