Investing.com - Die Goldfutures sind am Freitag etwas gestiegen, haben aber im Juli immer noch ihre schlechteste Monatsentwicklung seit mehr als zwei Jahren verzeichnet, da anhaltende Spekulationen, dass die Federal Reserve die Zinsen auf ihrer Sitzung des Offenmarktausschusses im September anheben werden, auf dem Goldmarkt gelastet haben.
Gold zur Lieferung im August ist am Freitag an der Comex Sparte der New York Mercantile Exchange auf ein Tagestief von 1.079,20 USD die Feinunze gefallen, bevor es sich wieder erholte und die Sitzung zu 1.095,10 USD mit einem Tagesgewinn von 6,40 USD oder 0,59% abschloss.
Über die Woche sind die Preise für das Edelmetall um 3,10 USD oder 0,84% gestiegen, und damit den ersten Wochengewinn seit sechs Woche erzielt, da die Investoren in den Markt zurückgekehrt sind, um von den niedrigen Bewertungen in den Folge der jüngsten Verluste zu profitieren.
Im Juli haben die Goldpreise um 79,50 USD oder 6,72% nachgegeben, ihr größter Monatsverlust seit Juni 2013. Die Futures sind am 24. Juli auf ein Fünfeinhalbjahrestief von 1072,30 gefallen.
Gold hatte in den letzten Wochen unter schwerem Verkaufsdruck gestanden, da spekuliert wird, dass die Fed in den kommenden Monaten die Zinsen zum ersten Mal in neun Jahren anheben könnte.
Die Notenbank klang nach ihrer Sitzung in der letzten Woche etwas positiver zur wirtschaftlichen Lage, was die Möglichkeit läßt, dass die Zinsen schon im September zu steigen beginnen könnten.
In ihrem Zinsstatement vom Mittwoch, beschrieb die Fed die Wirtschaft als "solide" wachsend, während sie ihre Einschätzungen des Arbeits- und Immobilienmarktes überarbeitet hat.
Die Notenbank gab keine klaren Hinweise zum Zeitpunkt der nächsten Zinserhöhung, ließ sich aber Spielraum, um eine Zinsanhebung im schon September durchführen zu können, indem sie "solide" Zugewinne im Arbeitsmarkt und "zusätzliche" Verbesserungen auf dem Immobilienmarkt anführte.
Das US-Handelsministerium sagte am Donnerstag, dass die Wirtschaft im zweiten Quartal um 2,3% gewachsen ist, und damit die Prognosen eines Anstiegs um 2,6% verfehlt hat, sich aber von dem 0,6 prozentigem Wachstum des Vorquartals verbessern konnte.
Erwartungen auf höhere Kreditkosten sind schlecht für die Entwicklung des Goldpreises, da das Edelmetall Schwierigkeiten bekommt, sich gegenüber verzinsten Wertpapieren zu behaupten, wenn die Zinssätze ansteigen.
Gleichfalls an der Comex sind am Freitag die Silberfutures mit Fälligkeit im September um 4,9 US-Cent oder 0,33% angestiegen und haben die Woche zu 14,74 USD die Feinunze beendet.
In dieser Woche haben die Silberpreise um 5,5 US-Cent oder 1,77% zugelegt und damit eine fünf Wochen anhaltende Verlustserie beendet. Dennoch haben die Futures den Juli mit einem Verlust von 87,0 US-Cent oder 5,37% abgeschlossen.
Ansonsten gab im Metallhandel Kupfer zur Lieferung im September um 1,3 US-Cent oder 0,57% ab und ging am Freitag zu 2,363 USD das Pfund aus dem Handel, nachdem es zuvor auf Tagestief von 2,348 USD gefallen war. Der Preis war am 27. Juli auf ein Sechsjahrestief von 2,336 USD gefallen.
Über die Woche hat der Preis von Kupfer um 2,0 US-Cent oder 0,76% nachgegeben und damit seinen fünften Wochenverlust in Folge erlitten. Der Preis des Industriemetalls ist im Juli um 25,1 US-Cent oder 9,6% eingebrochen, da schwere Kursverluste an Chinas Aktienmarkt die Zuversicht der Investoren erschüttert haben.
Die Marktteilnehmer sind besorgt, dass der Einbruch am Aktienmarkt sich auf weitere Bereiche der Wirtschaft ausdehnen und die chinesische Nachfrage nach dem Industriemetall vermindern könnte.
China ist mit ein Marktanteil von fast 40% im letzten Jahr der weltgrößte Verbraucher von Kupfer.
Der US-Dollarindex, welcher den Kurs des Dollars gegenüber einem gewichteten Korb aus sechs anderen Leitwährungen verfolgt, lag am Freitagabend auf 97,32 womit sich sein Gewinn in der Woche auf 0,10% vermindert hat.
Der Dollarindex ist im Juli um 1,86% gestiegen, getragen von Erwartungen, dass die Federal Reserve die Zinsen schon im September anheben könnte, sollte die Konjunktur sich weiter wie erwartet verbessern.
In der anstehenden Woche werden sich die Investoren auf die am Freitag erscheinenden Zahlen zu dem US-Arbeitsmarkt im Juli konzentrieren, um weitere Hinweise auf die Stärke der Konjunktur und den Zeitpunkt einer Zinserhöhung zu erhalten.
Die Marktteilnehmer werden zudem die Umfragen aus dem produzierenden und dem dienstleistenden Gewerbe aus den USA, Großbritannien und China erwarten.
Vor Beginn der kommenden Woche hat Investing.com eine Liste dieser und anderer Ereignisse zusammengestellt, die die Märkte beeinflussen könnten.
Montag, den 3. August
China gibt korrigierte Zahlen zum produzierenden Gewerbe heraus.
Großbritannien publiziert seinen Index zum produzierenden Gewerbe.
Die USA veröffentlichen Zahlen zu den Einkommen und Ausgaben der Privathaushalte, während das Institute of Supply Management Zahlen zur Lage im produzierenden Gewerbe herausgibt.
Dienstag, den 4. August
Die australische Notenbank gibt den Leitzins bekannt und publiziert ihren Bericht zur Geldpolitik, welcher das konjunkturelle Umfeld und weitere Faktoren, die die Entscheidung der Bank beeinflussten, erläutert.
In den USA werden Zahlen zu den Auftragseingängen für Fabrikgüter erscheinen.
Mittwoch, den 5. August
China publiziert einen Report zur Lage im Dienstleistungssektor.
Großbritannien veröffentlicht einen stark beachteten Bericht zum Dienstleistungssektor.
In den USA wird der ADP Bericht zu den Neuanstellungen im Privatsektor erscheinen, während das ISM Zahlen zur Lage im Dienstleistungssektor herausgibt.
Donnerstag, den 6. August
Großbritannien publiziert einen Bericht zur Industrieproduktion. Später wird die Bank von England den Leitzinssatz bekanntgeben und ihren vierteljährlichen Report zur Inflation herausgeben. Ihr Vorsitzender Mark Carney wird zudem eine Pressekonferenz zu dem Bericht abhalten.
Später veröffentlicht die USA ihren wöchentlichen Regierungsbericht zu den Erstanträgen auf Arbeitslosengeld.
Freitag, den 7. August
Die kanadische Zentralbank gibt den Leitzins bekannt und veröffentlicht eine Stellungsnahme zu ihrer Zinsentscheidung. Außerdem wird die Bank eine Pressekonferenz geben um ihre Entscheidung zu erläutern.
Die USA lassen die Woche mit dem wichtigen Regierungsbericht zur Beschäftigung außerhalb der Landwirtschaft ausklingen.