Investing.com - Der Goldpreis stand am Montagmorgen im europäischen Handel unter Druck und ist auf ein Fünfwochentief abgesackt, angesichts von Indizien, dass die Federal Reserve eine Zinserhöhung im nächsten Monat vorbereitet.
Gold zur Lieferung im Dezember ist an der Comex Sparte der New York Mercantile Exchange auf ein Tagestief von 1.317,20 USD die Feinunze gefallen und hat damit auf seinen niedrigsten Preis seit dem 26. Juli erreicht. Zuletzt wurde es um 09:02 MEZ mit einem Abschlag von 4,95 USD oder 0,37% zu 1.320,95 USD gehandelt.
In einer mit Spannung erwarteten Rede am Freitag auf dem Jackson Hole Symposium der Fed sagte doe Notenbankchefin Janet Yellen, dass die Argumente für eine Zinserhöhung in den letzten Monaten“stärker” geworden sind, da die Lage auf dem Arbeitsmarkt sich verbessert habe und mit einem soliden Wirtschaftswachstum gerechnet werden könne.
Sie gab jedoch keine Hinweise darauf, wann die Fed handeln werde und sagte nur, dass höhere Zinsen von den Konjunkturdaten abhingen.
Kurz danach sagte der Vizevorsitzende der Fed Stanley Fischer, dass Yellens Rede "in Einklang" mit Erwartungen auf zwei Zinsschritte in diesem Jahr stehe, was die Tür für eine Zinserhöhung im September geöffnet hat.
Dem Fed Rate Monitor Tool von Investing.com preisen die Investoren derzeit eine 36 prozentige Chance für eine Zinserhöhung im September ein, während die Wahrscheinlichkeit vor Yellens und Fischers Äußerungen noch auf 21% geschätzt worden war. Für Dezember stehen die Wetten auf 63%, verglichen mit 50% am Freitagmorgen.
Gold reagiert sensibel auf Änderungen der US-Zinssätze, da ein Anstieg die Alternativkosten für unverzinste Anlagen wie Goldbarren erhöht, während gleichzeitig der Dollarkurs, in welchen das Metall ausgezeichnet wird, ansteigt.
Der US-Dollarindex, welcher den Kurs des Dollars gegenüber einem gewichteten Korb aus sechs anderen Leitwährungen verfolgt, ist auf ein Tageshoch von 95,59 gesprungen, seinem höchsten Stand seit dem 16. August, da die Investoren nun eine höhere Wahrscheinlichkeit für eine noch in diesem Jahr kommende US-Zinserhöhung einpreisen. Zuletzt stand er am Montagmorgen auf 95,55.
Ein stärkerer Dollar belastet gewöhnlich Gold, da er Attraktivität des Edelmetalls als alternative Anlageklasse verringert und für Anleger aus anderen Währungsräumen den Ankaufpreis erhöht.
In der kommenden Woche werden die Investoren sich auf Konjunkturberichte aus den USA konzentrieren, um zu sehen, ob die größte Volkswirtschaft der Welt in der Lage sein werde, eine Zinserhöhung in den nächsten Monaten zu verkraften, wobei der Beschäftigungsreport vom Freitag von besonderem Interesse sein dürfte.
Fischer sagte, dass der in Kürze erscheinende Arbeitsmarktbericht die Zinsentscheidung der Zentralbank in den kommenden Wochen beeinflussen werde.
Weiterhin an der Comex gaben die Silberfutures zur Lieferung im September um 14,1 US-Cent oder 0,76% nach und wurden am Morgen in London zu 18,51 USD die Feinunze gehandelt, während die Kupferfutures um 0,3 US-Cent oder 0,12% auf 2,087 USD das Pfund zulegten.