Investing.com - Die Goldfutures sind im europäischen Handel am Montag in die Tiefe gerauscht und zum ersten Mal seit Februar unter die wichtige 1.200 Dollarmarke gefallen, da die Investoren die zunehmende Möglichkeit einer kurzfristigen Zinserhöhung in den USA einpreisen.
Während eines Auftritts an der Harvard Universität am Freitagnachmittag hatte die Vorsitzende der Federal Reserve Janet Yellen gesagt, dass ein Anheben der Zinsen in den kommenden Monaten "angemessen sein würde", sollte sich der Aufwärtstrend in der Wirtschaft und am Arbeitsmarkt fortsetzen.
Die Händler preisen nun eine 28 prozentige Chance auf eine Zinserhöhung im Juni und eine 60 prozentige Chance für eine Erhöhung im Juli ein. Das sagt zumindest das FedWatch-Programm der CME Group (NASDAQ:CME). Die Wetten für September liegen bei ungefähr 68%.
Yellens Bemerkungen haben den US-Dollar gegenüber den anderen Leitwährungen auf sein höchstes Niveau in mehr zwei Monaten geschoben. Ein stärkerer Dollar belastet gewöhnlich Gold, da er Attraktivität des Edelmetalls als alternative Anlageklasse verringert und für Anleger aus anderen Währungsräumen den Ankaufpreis erhöht.
Gold zur Lieferung im Juni war an der Comex Sparte der New York Mercantile Exchange auf ein Tagestief von 1.199,00 USD die Feinunze eingebrochen und ist damit auf seinen niedrigsten Preis seit dem 17. Februar gesunken. Zuletzt wurde um 08:44 MEZ mit einem Verlust von 12,45 USD oder 1,02% zu 1.204,25 USD gehandelt.
Heute werden die Handelsvolumen sich wahrscheinlich in Grenzen halten, da die US-Märkte wegen des Volkstrauertages geschlossen sind. In Großbritannien ist ebenfalls ein nationaler Feiertag.
Gold hatte in der letzten Woche Gold 36,20 USD oder 2,88% an Wert verloren und seinen dritten Wochenverlust in Folge erlitten, da es Anzeichen gibt, dass die Fed in nächster Zeit die Zinsen anheben wird.
Die Goldfutures sind bisher im Mai um fast 7% gefallen, da die jüngsten Kommentare von Vertretern der Fed, sowie das Protokoll der Fed-Sitzung im April viele Analysten und Investoren überzeugt haben, dass eine Zinserhöhung im Juni oder Juli tatsächlich im Bereich des Möglichen liegt.
Gold reagiert sensibel auf Änderungen der US-Zinssätze, da ein Anstieg die Alternativkosten für unverzinste Anlagen wie Goldbarren erhöht.
In dieser Woche werden die Investoren sich auf den US-Beschäftigungsreport für Mai vom Freitag konzentrieren, um abschätzen zu können, ob die größte Volkswirtschaft der Welt in der Lage sein werde, weitere Zinserhöhungen in 2016 zu verkraften. Zudem gibt es noch vom ISM am Mittwoch Daten zur Industrie und am Freitag zum Dienstleistungsgewerbe, in denen die Händler nach weiteren Hinweisen auf den Zeitpunkt für die nächste Zinserhöhung in den USA suchen werden.
Ansonsten brachen an der Comex die Silberfutures zur Lieferung im Juli um 31,4 US-Cent oder 1,93% ein und wurden am Morgen in London zu 15,95 USD die Feinunze gehandelt, während die Kupferfutures um 1,9 US-Cent oder 0,90% auf 2,095 USD das Pfund nachgaben.
Die Kupferhändler werden nach zwei am Montag erscheinenden Berichten aus dem produzierenden Gewerbe in China Ausschau halten, da sich die Sorgen über die Lage in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt weiterhin am Markt gehalten haben.
Das asiatische Land der größte Verbraucher von Kupfer in der Welt, da es für nahezu 45% der globalen Nachfrage aufkommt.