Investing.com - Ölfutures auf die Sorte Brent stiegen am Freitag auf ein Wochenhoch, als die Investoren die geopolitische Lage in Osteuropa und im Nahen Osten bewerteten.
An der ICE Futures Exchange in London stieg der Preis von Öl Sorte Brent zur Lieferung im September am Freitag auf ein Tageshoch von 108,46 USD das Fass, sein höchster Stand seit dem 18. Juli, bevor er mit einem Aufschlag von 1,23% oder 1,32 USD bei 108,39 USD aus dem Handel ging.
Der Septemberkontrakt für Brent erzielte über die Woche einen Gewinn von 1,06% oder 1,15 USD.
Die Investoren verfolgen die sich verschärfende Krise zwischen Moskau und dem Westen über die Lage in der Ukraine weiterhin genau.
Das Pentagon teilte am Freitag mit, dass Russland die Gewalt in der Ukraine befördere und möglicherweise bereit sei, den prorussischen Rebellen im Osten der Ukraine weitere hochentwickelte Waffensysteme zu liefern.
Russland ist einer größten Förderer und Exporteur von Öl und Gas auf der Welt.
Unterdessen setzten sich die Kämpfe zwischen Israel und der Hamas fort, ohne das die Anstrengungen der USA auf einen Waffenstillstand hin zu einem Abflauen der Auseinandersetzungen geführt hätten.
Die Marktteilnehmer befürchten, dass eine Eskalation des Konflikts die Nachbarstaaten hineinziehen und Öllieferungen beeinträchtigen könnte.
An der New York Mercantile Exchange war US-Rohöl zur Lieferung im September am Freitag auf ein Tagestief von 101,00 USD das Fass abgesackt, sein schwächster Stand seit dem 17. Juli, bevor es später seine Verluste teilweise wieder wettmachte und bei 102,09 USD mit einem Aufschlag von 0,02% oder 2 US-Cent aus dem Handel ging.
Die US-Ölpreise wurden von den wöchentlich publizierten Vorratsdaten belastet, die zeigten, dass die Benzinvorräte in der letzten Woche um 3,4 Millionen Fass anschwollen, was über dem prognostizierten Zuwachs von 1,3 Millionen Fass lag.
Die größer als erwartet ausgefallene Zunahme der Benzinvorräte während der Ferienzeit im Sommer in den USA wirkte sich dämpfend auf die Ölpreise aus.
Über die Woche verteuerten sich Öl Futures an der Nymex um 0,13% oder 14 US-Cent das Fass. Dies war der zweite Wochengewinn in Folge.
Am Freitag veröffentlichte Zahlen von der Commodities Futures Trading Commission zeigten, dass Hedgefonds- und Geldmarktmanager in der Woche zum 22. Juli größere Wetten auf in New York gehandelte Öl Futures abschlossen.
Longs saldierten sich letzte Woche auf netto 278.116 Kontrakte. Das war ein Zuwachs von 6,8% über die 259.259 Kontrakte in der Woche davor.
Unterdessen stand zu Handelsschluss am Freitag der Spread zwischen einem Fass Brent und einem Fass US-Rohöl Sorte WTI bei 6,30 USD. In der Vorwoche hatte er noch bei 5,29 USD gelegen.
In der kommenden Woche werden sich die Anleger auf die vorläufigen Zahlen zum amerikanischen Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal konzentrieren, währen der am Freitag erscheinenden Bericht zur Beschäftigung außerhalb der Landwirtschaft ebenfalls von Interesse sein wird.
Auch werden die Aussagen der Fed am Mittwoch aufmerksam verfolgt werden, um Hinweise zu erlangen, ob die Notenbank Zinserhöhungen in Auge fasse.
Das Handelsministerium hatte am Freitag einen Anstieg um 0,7% bei Auftragseingängen für langlebige Güter wie Maschinen und elektronische Geräte gemeldet, der über dem erwarteten Zuwachs von 0,5% lag.
Die Zahlen kamen einen Tag nach dem das Arbeitsministerium mitgeteilt hatte, dass die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosengeld in der Woche zum 19. Juli um 19.000 auf ihren tiefsten Stand seit acht Jahren bei 284.000 zurückgegangen ist.