NEW YORK/LONDON/WIEN (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben am Donnerstag nach positiv aufgenommenen US-Konjunkturdaten zugelegt. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juni kostete am späten Nachmittag 110,06 US-Dollar. Das waren 46 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte WTI zur Auslieferung im Mai kletterte um 74 Cent auf 104,50 Dollar.
Die am Nachmittag in den USA veröffentlichten Konjunkturdaten sprechen laut Händlern für eine fortgesetzte wirtschaftliche Erholung in den USA. Der Frühindikator für die Region Philadelphia (Philly-Fed-Index) war im April deutlich stärker als erwartet gestiegen. Zudem war der Anstieg der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe geringer als erwartet ausgefallen. Die USA sind der wichtigste Ölverbraucher der Welt.
Händler sehen die Ölpreise weiterhin gestützt durch die Ukraine-Krise. Erstmals seit Beginn der Ukraine-Krise haben sich die wichtigsten Beteiligten wieder an einen Tisch gesetzt. Die Europäische Union, Russland, die Ukraine und die USA berieten am Donnerstag in Genf über Möglichkeiten, trotz Annexion der Krim und Unruhen in den östlichen Landesteilen noch eine politische Lösung zu finden.
Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) legte zuletzt zu. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Donnerstag kostete ein Barrel (159 Liter) am Mittwoch im Durchschnitt 106,06 US-Dollar. Das waren 85 Cent mehr als am Dienstag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten des Kartells.