NEW YORK/LONDON/WIEN (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben sich am Mittwoch nach einem erneuten Anstieg der US-Ölvorräte wenig verändert gezeigt. Am späten Nachmittag kostete ein Barrel (159 Liter) Brent zur Lieferung im Juni 109,06 US-Dollar. Das waren 22 Cent weniger als am Dienstag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte WTI sank um zwei Cent auf 101,73 Dollar.
Am Markt sei keine Kauflaune zu erwarten, wenn sich zu viel Rohöl in den Lagerbeständen der USA befindet, kommentierte Rohstoffexperte Phil Flynn von Price Futures Group in Chicago den Handel. In der größten Volkswirtschaft der Welt waren die Ölreserven in der vergangenen Woche laut Regierungsangaben um 3,5 Millionen Barrel auf 397,7 Millionen Barrel gestiegen. Volkswirte hatten einen etwas leichteren Zuwachs um 3,0 Millionen Barrel erwartet.
Die Benzinbestände waren laut US-Regierung hingegen um 0,3 Millionen auf 210,0 Millionen Barrel gefallen, während die Vorräte an Destillaten (Heizöl, Diesel) wiederum um 0,6 Millionen Barrel auf 112,5 Millionen Barrel zulegten.
In der Ukraine-Krise zeichnet sich unterdessen keine Entspannung ab. Während die USA Russland abermals aufforderten, mehr zur Deeskalation im Ostteil des Landes zu tun, nahm die ukrainische Regierung ihren "Anti-Terror-Einsatz" zur Entwaffnung prorussischer Uniformierter wieder auf. Russland ist einer der weltgrößten Ölexporteure.
Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) ging zuletzt ebenfalls zurück. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Mittwoch kostete ein Barrel am Dienstag im Durchschnitt 105,19 US-Dollar. Das waren 15 Cent weniger als am Montag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten des Kartells.