NEW YORK/LONDON/WIEN (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben am Donnerstag vorerst nicht auf Meldungen über einen angeblichen Einmarsch russischer Truppen in den Osten der Ukraine reagiert. Gegen Mittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Oktober 102,74 US-Dollar. Das waren zwei Cent mehr als am Vortag. Rohöl der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) verbilligte sich leicht um 24 Cent auf 93,74 Dollar.
Im Gegensatz den Aktien- und Devisenmärkten zeigten die Anleger am Ölmarkt vorerst keine Reaktion auf die jüngsten Meldungen zum Ukraine-Konflikt. Der ukrainische Präsident Poroschenko hatte Russland einen Militäreinmarsch in sein Land vorgeworfen. Moskau äußerte sich bisher nicht zu den schweren Vorwürfen.
Nach Einschätzung von Rohstoffexperten hatten sich bereits in den Tagen zuvor spekulative Anleger weitgehend aus dem Ölmarkt zurückgezogen. Die Ölpreise reagieren daher vergleichsweise wenig auf Meldungen aus den internationalen Krisenherden.
Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) legte zuletzt zu und stieg wieder über die Marke von 100 US-Dollar. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Donnerstag kostete ein Barrel (159 Liter) am Mittwoch im Durchschnitt 100,06 Dollar. Das waren 24 Cent mehr als am Dienstag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten des Kartells.