n FRANKFURT (dpa-AFX) - Auf dem Marsch zur Marke von 10 000 Punkten ist der Dax F:DAX am Montag ins Straucheln gekommen. Nach einer zwölftägigen Gewinnserie verlor der deutsche Leitindex am späten Vormittag 0,34 Prozent auf 9946,78 Punkte. Der MDax F:MDAX der mittelgroßen Unternehmen büßte 0,14 Prozent auf 16 961,14 Punkte ein. Für den Technologiewerte-Index TecDax F:TDXP ging es um 0,02 Prozent auf 1347,24 Punkte nach oben. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone sank um 0,60 Prozent.
Schwache Vorgaben aus Übersee sowie maue Wirtschaftsdaten aus China und der Eurozone bremsten die Kauflust der Anleger. Im Euroraum, Deutschland und Italien waren die Einkaufsmanagerindizes für den Industriesektor schwächer ausgefallen als erwartet, während Spanien und Frankreich besser abschnitten. "Die Konjunktursorgen werden mit den Stimmungsindikatoren zwar nicht verstärkt, die Niveaus sind aber mit Ausnahme Spaniens sehr niedrig, sodass die europäische Wirtschaft wohl keine Wachstumsdynamik aufnehmen wird", sagte Ulrich Wortberg von der Helaba. Spekulationen auf weitergehende Lockerungsmaßnahmen der EZB blieben damit im Markt.
EON AN DAX-SPITZE - RADIKALER KONZERNUMBAU
Unter den Einzelwerten kletterten Eon-Aktien (ETR:EOAN) nach dem angekündigten Konzernumbau um 4,31 Prozent an die Dax-Spitze. Der Energieversorger will sich auf Erneuerbare Energien, Energienetze und Kundenlösungen konzentrieren. Das frühere Brot- und Butter-Geschäft mit Atom, Kohle und Gas will Eon hingegen mittels eines Börsengangs loswerden. Im laufenden Jahr erwartet der Konzern wegen Abschreibungen einen hohen Verlust. Im Sog der Eon-Rally waren RWE-Papiere F:RWE mit plus 1,34 Prozent zweitstärkster Dax-Wert.
Lufthansa-Aktien F:LHA legten trotz des erneuten Pilotenstreiks und einer Schadenersatzforderung der Bahn in Milliardenhöhe um 0,24 Prozent zu. Papiere der Telekom F:DTE verloren rund 1 Prozent und konnten damit nicht von anhaltenden Übernahmespekulationen zum britischen Mobilfunkgeschäft profitieren. Neben der BT Group sollen nun auch Finanzinvestoren am britischen Mobilfunker Everything Everywhere (EE) haben, dem Gemeinschaftsunternehmen von Telekom und Orange. In der Vorwoche hatten Gerüchte über einen Verkauf von EE die Telekom-Papiere kräftig angeschoben.
OFFERTE TREIBT GAGFAH - BVB LEIDET UNTER NIEDERLAGE
Im MDax schnellten Gagfah-Papiere F:GFJ nach einer Kaufofferte mit plus 12,48 Prozent an die Index-Spitze. Die Immobiliengesellschaft Deutsche Annington F:ANN will den Wettbewerber Gagfah übernehmen. Die ebenfalls im MDax gelisteten Deutsche-Annington-Papiere gaben um 3,49 Prozent nach. Im SDax F:SDXP knickten die Papiere von Borussia Dortmund F:BVB um 5,51 Prozent ein. Der einzige börsennotierte deutsche Fußballverein ist nach einer weiteren Niederlage nun Tabellenletzter der Bundesliga. Die für die Einnahmen so wichtige Qualifikation für die Championsleague ist damit in weite Ferne gerückt.
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