FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax (DAX) hat zum Start in die neue Woche eine Atempause eingelegt. Bis zum Montagnachmittag fiel der deutsche Leitindex um 0,14 Prozent auf 10 972,96 Punkte. Der Markt könne das hohe Tempo der Vorwochen nicht auf Dauer halten, sagte Chartexperte Franz-Georg Wenner vom Börsenstatistik-Magazin Index-Radar.
Der Index der mittelgroßen Werte MDax (MDAX) gab um 0,41 Prozent auf 21 204,67 Punkte nach und der Technologiewerte-Index TecDax (TecDAX) büßte 0,14 Prozent auf 1828,93 Zählern ein. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) ging es moderat nach unten.
DAX SEIT ENDE SEPTEMBER IM AUFWIND
Getrieben von der Aussicht auf eine weitere Billiggeld-Infusion der Europäischen Zentralbank (EZB) hatte der Dax seit Ende September um 14 Prozent zugelegt. Am Freitag war er nach einem starken US-Arbeitsmarktbericht erstmals seit Mitte August wieder über die Hürde von 11 000 Punkten gesprungen, wenngleich er die Marke nicht bis zum Schluss verteidigen konnte.
Die Erleichterung über das positive Signal seitens der US-Wirtschaft habe die Aussicht auf eine vermutlich baldige Zinserhöhung durch die US-Notenbank Fed überwogen, sagte Analyst Markus Huber vom Broker Peregrine & Black. Zudem habe der infolge der Jobdaten gesunkene Eurokurs dem Aktienmarkt Rückenwind verliehen. So kann eine schwächerer Euro die Geschäfte der deutschen Exportwirtschaft unterstützen.
CONTINENTAL NACH ZAHLEN UNTER DRUCK
Auf Unternehmensseite lieferte die Berichtssaison Impulse: Für trübe Stimmung sorgte dabei der Autozulieferer und Reifenhersteller Continental (XETRA:CONG). Der Konzern war im dritten Quartal hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Die zuletzt gut gelaufenen Conti-Aktien knickten als Dax-Schlusslicht um 5 Prozent ein.
Die Anteilsscheine der Lufthansa (XETRA:LHAG) sackten angesichts der Fortsetzung des Streiks der Flugbegleiter um mehr als 1 Prozent ab. Nach Unternehmensangaben fallen am Montag mehr als 900 Flüge aus. Auch am Dienstag soll gestreikt werden.
NEUE GEWINNPROGNOSE VON LEONI KOMMT BEI ANLEGERN NICHT GUT AN
Der Autozulieferer Leoni (XETRA:LEOGn) enttäuschte mit seiner neuen Gewinnprognosen für das laufende Jahr. Im Oktober hatte das Unternehmen das ursprüngliche Ziel eines operativen Gewinns (Ebit) von 200 Millionen Euro für 2015 aufgegeben. Nun erwartet Leoni ein Ebit von mindestens 130 Millionen Euro. Das ist einem Börsianer zufolge weniger als erhofft. Das Leoni-Papiere knickte um 3,56 Prozent ein.
Für die Aktien des Branchenkollegen ElringKlinger (ETR:ZIL2) ging es zuletzt noch um 1,52 Prozent nach oben. In der Spitze hatten die Papiere mit einem Plus von 7 Prozent noch deutlich von den Zahlen für das abgelaufene Quartal profitiert. Dem Analysten Michael Punzet von der DZ Bank zufolge schnitt ElringKlinger besser ab als gedacht.
Auch der IT-Anbieter QSC (XETRA:QSCG) überzeugte mit seinen jüngsten Geschäftszahlen. Die Papiere stiegen um TecDax um mehr als 1 Prozent.