NÜRNBERG/BERLIN (dpa-AFX) - Vier Wochen vor Beginn des neuen Ausbildungsjahres sind bundesweit noch fast 162 000 Lehrstellen als unbesetzt gemeldet. Zugleich suchten Ende Juli auch knapp 154 000 junge Menschen einen Ausbildungsplatz. Diese Zahlen gab die Bundesagentur für Arbeit am Donnerstag in Nürnberg bekannt. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Situation für die Bewerber damit leicht verbessert.
Bei der Vermittlung gibt es jedoch erhebliche regionale Probleme. Mehr Bewerber als Lehrstellenangebote finden sich in Nordrhein-Westfalen, Berlin, Hessen und Niedersachsen. In Mecklenburg-Vorpommern, Bayern, Thüringen, Baden-Württemberg und Bremen sind dagegen mehr Stellen als Bewerber gemeldet.
Häufig passen auch die Berufswünsche der Jugendlichen und die Angebote der Firmen nicht zueinander. Hinzu kommen Qualifikationsvorstellungen der Arbeitgeber, die viele Bewerber nicht erfüllen.
Im alten Bundesgebiet sind noch 123 200 Bewerber ohne Lehrstelle gemeldet, vier Prozent weniger als im Vorjahr. Im Osten gibt es mit 28 700 Bewerbern ähnlich viele wie vor Jahresfrist (minus 0,2 Prozent).
Die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) forderte die jungen Menschen auf, "auch Alternativen zum Wunschberuf sowie Angebote außerhalb der Heimatregion in Betracht ziehen". Wo es erforderlich sei, stünden vielfältige Unterstützungsmöglichen wie Jugendwohnheime oder Berufsausbildungsbeihilfen zur Verfügung.tk