BERLIN (dpa-AFX) - Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) hat die geplante Reform bei der Bezahlung von Maklern verteidigt. "Jetzt muss endlich derjenige den Makler bezahlen, der ihn auch bestellt", sagte Maas vor der für Mittwochmorgen geplanten Kabinettsentscheidung. "Wer eine Wohnung sucht, wird von dem oft bestehenden faktischen Zwang befreit, immer auch den Makler mitzubezahlen." Dadurch würden Union und SPD mehr Gerechtigkeit schaffen auf dem Wohnungsmarkt.
Die Maklerbranche hat Klagen angekündigt und fürchtet um ihre Aufträge, weil Vermieter aus Kostengründen die Wohnungsvermittlung selbst übernehmen könnten. Die Makler-Reform ist Teil des Pakets für eine Mietpreisbremse.
Der Protest richtet sich vor allem dagegen, dass ein Makler bei einem Auftrag von einem Wohnungssuchenden keine Wohnung anbieten darf, die er auch anderen anbietet. "Möchte ein Mieter künftig beispielsweise von Hamburg nach München ziehen, kann ihm ein Münchner Makler keine Wohnung mehr anbieten, die er schon in seinem "Bestand" hat, auch wenn der Wohnungsuchende dafür bezahlen möchte", kritisierte Jens-Ulrich Kießling, Präsident des Immobilienverbands IVD. "Das ist lebensfremd und wird den Interessen tausender Wohnungssuchender nicht gerecht." Kießling kündigte eine Verfassungsbeschwerde dagegen an.b