FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax (DAX) hat sich nach einem schwachen Wochenauftakt am Mittwoch gefangen. Gegen Mittag stand der deutsche Leitindex 0,82 Prozent höher bei 9873,63 Punkten. In der Vorwoche hatte das Börsenbarometer bei 10 093 Punkten noch den höchsten Stand der Geschichte erreicht, war dann aber wieder abgesackt.
Für den Index der mittelgroßen Werte, den MDax (MDAX), ging es zur Wochenmitte um 0,34 Prozent auf 16 912,65 Punkte nach oben. Der Technologiewerte-Index TecDax (TecDAX) stieg um 1,17 Prozent auf 1357,20 Punkte. Der EuroStoxx 50 (DJ Euro Stoxx 50) als Leitindex der Eurozone rückte um 0,71 Prozent vor.
ANALYST WARNT TROTZ ERHOLUNG VOR ÜBERSCHWANG
Die Sorge um eine baldige Straffung der US-Geldpolitik habe rasch wieder nachgelassen, sagte Händler Markus Huber vom Broker Peregrine & Black. Die US-Billiggeldpolitik gilt als eines der wichtigsten Schmiermittel der Finanzmärkte in den vergangene Jahren. Einen weiteren Grund für die Kurserholung sieht Huber in Inflationsdaten aus China. Der Rückgang der Teuerungsrate auf den niedrigsten Stand seit fünf Jahren mache Konjunkturstimuli durch die chinesische Zentralbank und Regierung wahrscheinlicher.
Analyst Christian Schmidt von der Landesbank Helaba warnte jedoch vor zu viel Überschwang: Die Kursverluste vom Wochenauftakt insbesondere in China zeigen seiner Ansicht nach, dass die Anleger wieder kritischer auf die Bewertung der Aktien schauten. Zudem behalten die Investoren die Situation in Griechenland - einem weiteren Grund für den jüngsten Rückschlag - genau im Auge. Die Entscheidung zu vorgezogenen Präsidentschaftswahlen in dem Land hatte die Furcht vor einem Rückfall in die Krise geschürt.
BAYER ERHOLT
Im Dax (DAX) erholten sich die Aktien des Pharmakonzerns Bayer (ETR:BAYN) um 1,48 Prozent. Sie waren am Dienstag nach einem verhaltenen Analystenkommentar besonders stark unter Druck geraten und am Ende um fast 4 Prozent eingeknickt.
Die Aktien des Chipherstellers Infineon (XETRA:IFXGn) schoben sich mit einem Zuschlag von 1,79 Prozent an die Dax-Spitze. Hintergrund ist, dass der US-Halbleiterkonzern Broadcom (NASDAQ:BRCM) (FSE:BDMA) seinen Geschäftsausblick angehoben hat. Das schürt Spekulationen, dass es auch bei Infineon besser läuft als bislang kommuniziert. Bereits in der vergangenen Woche hatte der Geschäftsausblick von Microchip Technology ähnliche Hoffnungen geweckt.
T-AKTIE RUTSCHT ANS DAX-ENDE
Schlusslicht im deutschen Leitindex waren die Papiere der Deutschen Telekom (XETRA:DTEGn) mit minus 2,46 Prozent. Sie gerieten wegen einer laufenden Kapitalerhöhung bei der amerikanischen Mobilfunktochter T-Mobile US unter Druck.
Zudem stand Tui (ETR:TUI1) im Fokus. Die Aktien des MDax-Unternehmens drehten nach anfänglichen Gewinnen ins Minus und notierten gegen Mittag ein halbes Prozent tiefer. Während Analysten den jüngsten Geschäftsbericht lobten, belastete die Unsicherheit über den angedachten Börsengang der Reederei-Beteiligung Hapag-Lloyd.
Für die ohnehin gebeutelten Papiere des Dienstleistungs- und Baukonzerns Bilfinger (XETRA:GBFG) ging es nach einem negativen Analystenkommentar um 2,25 Prozent nach unten.