FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Abwärtssog am deutschen Aktienmarkt hat am Dienstag weiter zugenommen. Die psychologisch wichtige Marke von 8800 Punkten im Dax (DAX) ist gefallen und die Nervosität aufs Äußerste gespannt. Einzelne Börsianer sprechen schon von "Panik" und "Finanzkrise". Der Dax, der sich am Morgen noch zeitweilig zu stabilisieren schien, setzte seine Talfahrt bis zum Nachmittag mit einem Abschlag von 2,07 Prozent auf 8793,05 Punkten fort.
Die Stimmung der Anleger bleibe wegen der Sorgen um die Weltkonjunktur schlecht, kommentierte Markus Huber vom Broker City of London Markets. Ein zusätzlicher Dämpfer kam mit den schwachen Konjunkturdaten aus Deutschland in den Markt und am Nachmittag dann noch durch den kräftigen Anstieg des Euro (FX1:EURUS), da dies den Export erschwert. Die Gemeinschaftswährung wurde zuletzt bei 1,1282 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs kurz zuvor noch auf 1,1236 (Montag: 1,1101) US-Dollar festgesetzt.
'DIE ANGST IST GREIFBAR'
"Die Angst ist greifbar, und jedes Argument zu verkaufen wird genutzt", ergänzte Daniel Saurenz von Feingold Research. "Für den weiteren Abwärtsdruck braucht es keine neuen Gründe", erklärte Händler Thorsten Engelmann von der Equinet Bank. "Erschreckend ist dabei vor allem, dass es schon seit Tagen und Wochen keine Gegenbewegung gibt."
Seit dem Jahresbeginn kennen die Börsen weltweit so gut wie nur noch eine Richtung: nach unten. Das Tempo hat sich mit Beginn des Monats Februar sogar noch beschleunigt. Im deutschen Leitindex summiert sich das Minus inzwischen auf mehr als 18 Prozent. Am Vortag hatte das Börsenbarometer erstmals seit Oktober 2014 unter der Marke von 9000 Punkten geschlossen.
Der MDax (MDAX) der mittelgroßen Unternehmen büßte am Nachmittag 2,17 Prozent auf 17 460,52 Punkte ein. Der Technologiewerte-Index TecDax (TecDAX) verlor 2,27 Prozent auf 1466,15 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) sank zugleich um 2,45 Prozent.