n FRANKFURT (dpa-AFX) - Ein überraschender Anstieg des Ifo-Geschäftsklimas hat den Dax F:DAX hat am Montag wieder über die Marke von 9800 Punkten katapultiert. Das deutsche Börsenbarometer knüpfte an seine Gewinne der vergangenen sieben Handelstage an und gewann bis zur Mittagszeit 0,74 Prozent auf 9804,27 Punkte. Seit Freitag, als der Dax an nur einem Tag um fast drei Prozent zulegte, befindet er sich wieder im positiven Terrain für dieses Jahr.
Der MDax F:MDAX rückte am Montag um 0,86 Prozent auf 16 985,60 Punkte vor. Der TecDax F:TDXP gewann 1,17 Prozent auf 1344,61 Punkte. Der EuroStoxx 50, Leitindex der Eurozone, stieg um 1,00 Prozent.
VP BANK: IFO-ANSTIEG EINE 'VORWEIHNACHTLICHE BESCHERUNG'
Den Ifo-Daten zufolge hellte sich die Stimmung in der deutschen Wirtschaft im November überraschend auf. Das wichtigste Stimmungsbarometer für die deutsche Wirtschaft stieg erstmals wieder seit sechs Monaten, und zwar um 1,5 Punkte auf 104,7 Zähler. Volkswirte hatten hingegen mit einem Rückgang auf 103,0 Punkte gerechnet. Chefökonom Thomas Gitzel von der VP Bank in Vaduz sprach von einer "vorweihnachtlichen Bescherung". Nun sei tiefes Durchatmen angesagt. "Vor allem die deutlich verbesserten Geschäftsaussichten geben Hoffnung, dass es sich nicht nur um einen positiven Ausreißer handelt."
Unter den Einzelwerten waren die Aktien von RWE F:RWE größter Verlierer mit minus 0,65 Prozent. Die Papiere des Konkurrenten Eon (ETR:EOAN) zeigten sich mit minus 0,04 Prozent zugleich fast unverändert. Einem "Spiegel"-Bericht zufolge will Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) die Stromkonzerne verpflichten, den Kohlendioxidausstoß ihrer fossilen Kraftwerke um mindestens 22 Millionen Tonnen zu verringern. Praktisch läuft diese Vorgabe darauf hinaus, Kohlemeiler abzuschalten.
AKTIEN VON DEUTSCHER BÖRSE UND TELEKOM STEIGEN NACH STUDIEN
Eine Studie der US-Bank Citigroup verhalf den Aktien der Deutschen Börse F:DB1 auf den höchsten Stand seit Anfang April. Zuletzt legten sie um 1,55 Prozent auf 57,11 Euro zu. Analystin Nese Guner empfiehlt das Papier des Marktbetreibers nach einer jahrelangen, vergleichsweise schlechteren Kursentwicklung nun zum Kauf. Da die US-Notenbank nun ihre Anleihekäufe eingestellt habe, dürften sich Aktien zwar noch ordentlich entwickeln, aber Schwankungen zugleich zunehmen. Dies sollte das hochmargige Geschäft der Deutschen Börse auf Aktienindex-Derviate stützen, erwartet sie. Eine positive Studie von Barclays ließ die Telekom-Aktie F:DTE um 1,06 Prozent auf 13,30 Euro und damit auf den höchsten Stand seit Anfang 2008 steigen.
Dax-Spitzenwert waren die Deutsche-Bank-Titel F:DBK mit plus 2,89 Prozent. Das Finanzinstitut wolle seine Präsenz in China ausbauen, bestätigte ein Unternehmenssprecher einen Bericht in der Zeitung "Die Welt". Gezielt sollen reiche Chinesen als Kunden gewonnen und in Asien neben dem bestehenden Firmenkundengeschäft vor allem die Vermögensverwaltung ausgebaut werden.
SCHALTBAU-AKTIE BRICHT NACH GESENKTEM JAHRESZIEL EIN
Im SDax F:SDXP zogen mit einem Kurseinbruch von knapp neun Prozent zudem die Anteilsscheine von Schaltbau Aufmerksamkeit auf sich. Das Verkehrstechnikunternehmen musste seine Ergebnisziele für das laufende Jahr deutlich reduzieren. Operativ rechnet das Unternehmen nun nur noch mit 26,8 Millionen statt den bislang angepeilten 31 Millionen Euro. Einem Börsianer zufolge enttäuschte zusätzlich auch der Ausblick auf das kommende Jahr. Der positive Effekt des am Freitag angekündigten Aktienrückkaufprogramms sei nun wieder deutlich überschattet worden.
--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---
nn