Investing.com – Der DAX beendete den heutigen Handelstag mit einer deutlichen Korrektur. Der Leitindex stürzte um 1,91% auf 9.510,85 Punkte ein. Der MDax gab um 1,38% auf 16.482,83 Zähler nach und der TecDAX rutschte sogar um 2,97% auf 1.236,08 Punkte ab.
Nach dem Absturz am Freitag der US-Technologiebörse, der auch heute fortsetzte, hat sich der Abwärtstrend heute auch auf die deutschen Aktien, vorwiegend auf Technologiewerte übertragen. Spekulationen über eine sich hinausziehende Schwächephase der Firmen aus der Tech-Branche, veranlassen die Anleger derzeit vorsichtshalber zu Gewinnmitnahmen.
In Wall Street setzte die Verlustserie von Freitag fort. Nach europäischem Börsenschluss gab der Dow Jones um 0,76% auf 16.288,50 Punkte nach, der S&P 500 rutschte um 0,83% auf 1.849,70 und der Nasdaq 100 ging um 0,82% auf 3.510,40 Zähler zurück.
Zusätzlich besorgen wieder zunehmende Ausschreitungen im Osten der Ukraine. Die Spannungen mit Moskau, nachdem Übernacht Pro-Russische Demonstranten Waffen ergriffen und staatliche Gebäude in Kharkiw, Luhansk und Donetsk ergriffen hatten, haben sich intensiviert. Die Regierung in Kiev hat Russland für die Gewalttaten verantwortlich gemacht. Moskau plane eine Militäroperation an der Grenze, um weitere ukrainische Gebiete zu besetzen, warnte Premierminister Arseny Yatseniuk. „Wir werden dies nicht zulassen“, versicherte er in einer Ansprache an sein Kabinett.
Konjunkturdaten und positive Wachstumsprognosen ließen die Börsianer in Frankfurt heute kalt. Dabei ist im Februar die Produktion im deutschen Produzierenden Gewerbe gegenüber Januar um 0,4% gestiegen, teilte heute das Statistische Bundesamt (Destatis) mit. Im Vormonat hatte das Plus noch bei 0,7% gelegen. Die Industrieproduktion wuchs dabei um 0,5%. Innerhalb der Industrie nahm insbesondere die Herstellung von Vorleistungsgütern (plus 1,3%) und von Konsumgütern (0,3%) zu. Die Hersteller von Investitionsgütern hingegen verzeichneten einen leichten Rückgang von 0,2 % gegenüber dem Vormonat, meldete das Destatis weiter.
Zudem deuten die Wachstumsaussichten des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) für Deutschland auf Aufschwung. Den heute veröffentlichten Schätzungen zufolge dürfte die deutsche Wirtschaft 2014 um 1,75% und 2015 um 2% wachsen. Allerdings bestünden Risiken, hieß es weiter. Der Schuldenabbau komme nicht spürbar voran und die Regierungskoalition habe sich "zu sozialpolitischen Wohltaten hinreißen lassen", deren Auswirkungen auf den deutschen Arbeitsmarkt nicht klar seien, bemängelte das IW. Nichtsdestotrotz erwarten die Forscher aus Köln einen Rückgang der Arbeitslosenquote auf 6,5% in diesem Jahr.
Zudem ist im April Euroraum die Anlegerstimmung auf ein 3-Jahreshoch gestiegen. Der Sentix-Konjunkturindex ist um 0,2 auf 14,1 Zähler gestiegen, teilte heute das Limburger Forschungsinstitut mit. Jedoch besserte sich die Stimmung nur bei der Einschätzung der aktuellen Lage. Die Erwartungen trübten sich nach einem 8-Jahreshoch im Februar wieder ein. Der Index für Deutschland sank im April den dritten Monat in Folge um 1,8 auf 28,9 Zähler.
An den europäischen Aktienmärkten schlossen die wichtigsten Leitindexe mit rotem Vorzeichen. Der FTSE 100 gab um 1,09% nach, der CAC 40 rutschte um 1,08% ab, der Ibex 35 schloss um 0,66% tiefer und der FTSE MIB verzeichnete ein Minus von 0,84%.
Am Frankfurter Parkett gab es zum Börsenschluss keine Gewinnerwerte im Dax. Topwerte im MDax und TecDax waren die Aareal Bank AG (ARLG.XETRA) und STRATEC Biomedical bei Anstiegen von jeweils 0,73% und 1%.
Zu den Flops gehörten Henkel, OSRAM Licht und SMA Solar Technology AG (S92G.DE) bei Abschlägen von jeweils 3,08%, 7,05% und 7,88%.