Investing.com - Europäische Aktienkurse rutschen am Donnerstag ab, Sorgen um einen möglichen Staatsbankrott Griechenlands wirken sich weiterhin aus und auch das aktuelle Sitzungsprotokoll der Europäischen Zentralbank wird von den Anlegern mit Spannung erwartet. Darüber hinaus stehen auch Zahlen zur Aktivität im Privatsektor auf dem Plan.
Im europäischen Morgenhandel verlor der DJ Euro Stoxx 50 0,49 Prozent, CAC 40 zog sich um 0,39 Prozent zurück und der DAX stürzte um 0,54 Prozent ab.
Europäische Aktien bleiben weiterhin unter Druck. Athen rennt die Zeit davon. Bis Anfang Juni muss das Land eine Reformliste vorlegen, die seine Gläubiger zufriedenstellt, erst dann wird die nächste Tranche des Rettungsprogramms von 240 Mrd. Euro freigegeben.
Am 5. Juni wird die nächste Zahlung an den Internationalen Währungsfonds in Höhe von 305 Mio. Euro fällig. Kommt es davor jedoch nicht zu einem Abkommen, dann wird das Land zahlungsunfähig.
Früher am Tag gab die Marktforschungsgruppe Markit bekannt, dass der Gewerbe-PMI für Deutschland im laufenden Monat von 52,1 auf 51,4 gerutscht ist, somit liegt er unter den Erwartungen von einem Anstieg auf 52,3 Punkte.
Der deutsche Dienstleistungs-PMI fiel im Mai von 54,0 auf 52,9, entgegen den Erwartungen von einem Abstieg auf 53,9.
In Frankreich stieg der Index für das verarbeitende Gewerbe laut Markit von 48,8 auf 49,3, Dienstleistungs-PMI ging von 51,4 hoch auf 51,4.
Finanzwerte handeln durchgehend niedriger. Französische Kreditgeber BNP Paribas (BNPP.PAR) und Societe Generale (SOGN.PAR) rutschten um 0,52 bzw. 0,21 Prozent ab, Commerzbank (XETRA:CBKG) und Deutsche Bank (XETRA:DBKGn) zogen sich um 0,36 bzw. 0,24 Prozent zurück.
Italiens Unicredit (MILAN:CRDI) fiel um 0,58 Prozent, die spanischen Banco Santander (MADRID:SAN) und BBVA (MADRID:BBVA) gingen um 0,24 bzw. 0,04 Prozent zurück.
Raiffeisen Bank International AG, die zweitgrößte Bank Osteuropas brach nach der Bekanntgabe eines 48-prozentigen Gewinnrückgangs im ersten Quartal um 2,06 Prozent ein. Die Einbußen sind vor allem auf Währungsverluste in Russland und der Ukraine zurückzuführen.
In London fiel der FTSE 100, immer noch beeinflusst von Burberry, um 0,02 Prozent. Der Hersteller von Luxusbekleidung ging nach der Senkung seiner Jahresgewinnprognosen am Mittwoch um weitere 1,66 Prozent zurück.
Royal Mail (LONDON:RMG) trug mit 1,60 Prozent Rückgang ebenfalls zu Verlusten bei. Das Postunternehmen führte starken Wettbewerb am britischen Brief- und Paketzustellmarkt an und senkte ihre Jahresmargenprognosen für das deutsche Geschäft.
Im Finanzsektor herrscht ebenfalls ein Abwärtstrend vor. Lloyds Banking (LONDON:LLOY) zog sich um 0,04 Prozent zurück und die Royal Bank of Scotland (LONDON:RBS) verlor 0,11 Prozent. HSBC Holdings (LONDON:HSBA) fiel um 1,05 Prozent. Barclays (LONDON:BARC) jedoch entwickelte sich überdurchschnittlich und stieg um 0,42 Prozent.
Unter den Gewinnern befindet sich Tesco (LONDON:TSCO) Plc mit 1,55 Prozent Anstieg. Meldungen zufolge soll im Juli mit dem Abstoßen des südkoreanischen Geschäfts begonnen werden.
Bergbauunternehmen tragen ebenfalls zu Gewinnen bei: Glencore Xstrata (LONDON:GLEN) legte um 0,60 Prozent zu und BHP Billiton (LONDON:BLT) schnellte um 1,29 Prozent hoch. Fresnillo (LONDON:FRES) und Rio Tinto (LONDON:RIO) gewannen 1,68 bzw. 1,15 Prozent dazu.
Aktienmärkte in den USA starten niedriger. Dow Jones Industrial Average deutet einen Verlust von 0,16 Prozent an, S&P 500 dürfte um 0,21 Prozent fallen. Bei Nasdaq 100 wird ein Abstieg von 0,32 Prozent erwartet.
USA veröffentlichen im Laufe des Tages mehrere Wirtschaftsberichte, darunter Daten zu Erstanträgen auf Arbeitslosenunterstützung, Verkäufen bestehender Eigenheime sowie zur Aktivität im verarbeitenden Gewerbe der Philadelphia-Region.