Investing.com - Europäische Aktien rutschen am Donnerstag ab. Die Märkte verdauen die aktuelle Stellungnahme der Europäischen Zentralbank, die am Mittwoch veröffentlicht worden ist, und die Anleger warten auf Hinweise auf die geldpolitische Richtung der Fed, um einen möglichen Zeitpunkt für die Anhebung der Leitzinsen prognostizieren zu können.
Im europäischen Morgenhandel verlor der DJ Euro Stoxx 50 0,58 Prozent, CAC 40 zog sich um 0,32 Prozent zurück und der DAX stürzte um 0,71 Prozent ab.
Der Aufstieg europäischer Aktienkurse wurde unterstützt, nachdem die Europäische Zentralbank am Mittwoch bekannt gegeben hatte, dass sie fest entschlossen ist, das gesamte Lockerungsprogramm im Wert von einer Billion Euro zu implementieren.
EZB-Präsident Mario Draghi wies Mutmaßungen darüber zurück, dass Anzeichen für eine Erholung der europäischen Wirtschaft zu einer Reduzierung des Programms führen könnten. Weiterhin versicherte Draghi, dass in der Eurozone auf jeden Fall genug Staatsanleihen zur Verfügung stehen würden, um das Vermögenswerte-Kaufprogramm vollständig durchzuführen.
Die Anleger bleiben dennoch angesichts pessimistisch anmutender Industrieproduktionszahlen aus den USA vorsichtig. Die schwachen Daten verstärken die Mutmaßungen darüber, dass die Federal Reserve Bank den Zeitpunkt für eine Anhebung der Zinssätze auf September verschieben könnte, anstatt ihre Geldpolitik, wie bisher angenommen, im Sommer wieder anziehen zu wollen.
Finanzwerte handeln niedriger. Französische Kreditgeber BNP Paribas (BNPP.PAR) und Societe Generale (SOGN.PAR) rutschten um 0,09 bzw. 0,51 Prozent ab, Commerzbank (XETRA:CBKG) und Deutsche Bank (XETRA:DBKGn) zogen sich um 0,52 bzw. 0,79 Prozent zurück.
Italiens Intesa Sanpaolo (MILAN:ISP) und Unicredit (MILAN:CRDI) rutschten um 0,35 bzw. 0,66 Prozent ab, die spanischen Banco Santander (MADRID:SAN) und BBVA (MADRID:BBVA) verloren 0,75 bzw. 0,89 Prozent.
Airbus Group (PARIS:AIR) NV machte einen Sprung von 2,09 Prozent. Zuvor gab das europäische Luftfahrtunternehmen einen Rückkauf von mindestens 10 Prozent seiner Aktien bekannt.
In London fiel FTSE 100 um 0,23 Prozent.
Finanzwerte handeln gemischt. Lloyds Banking (LONDON:LLOY) und HSBC Holdings (LONDON:HSBA) verloren 0,35 bzw. 0,95 Prozent, Barclays (LONDON:BARC) gewann 0,40 Prozent dazu, die Royal Bank of Scotland (LONDON:RBS) stieg um 0,88 Prozent.
Bhp Billiton (LONDON:BLT) stieg um 0,75 Prozent und Glencore Xstrata (LONDON:GLEN) um 1,68 Prozent an, die Rivalen Randgold Resources (LONDON:RRS) und Fresnillo (LONDON:FRES) legten um 1,40 bzw. 1,63 Prozent zu.
SABMiller (LONDON:SAB) Plc trug mit 1,96 Prozent Anstieg zu Gewinnen bei. Das zweitgrößte Brauereiunternehmen der Welt meldete über den Prognosen liegende Quartalsumsätze.
Aktienmärkte in den USA dürften stabil bleiben. Dow Jones Industrial Average deutet einen Verlust von 0,02 Prozent an, S&P 500 dürfte um 0,03 Prozent fallen. Bei Nasdaq 100 wird dagegen ein Anstieg von 0,01 Prozent erwartet.
USA veröffentlichen im Laufe des Tages mehrere Wirtschaftsberichte, darunter Daten zu Erstanträgen auf Arbeitslosenunterstützung, Baugenehmigungen, Baubeginnen und zur Aktivität im verarbeitenden Gewerbe der Philadelphia-Region.