Investing.com - Europäische Aktienkurse verlaufen am Donnerstag nach der Veröffentlichung enttäuschender Inflationszahlen aus Spanien gemischt. Aussichten auf weitere Lockerungsmaßnahmen der Europäischen Zentralbank werden immer wahrscheinlicher.
Im europäischen Morgenhandel stieg der EURO STOXX 50 um 0,33 Prozent an, CAC 40 verlor 0,06 Prozent und der DAX legte um 0,18 Prozent zu.
In einem vorläufigen Bericht gab das spanische Statistikbüro bekannt, dass die Verbraucherpreise im Land in diesem Monat um eine annualisierte Rate von 0,4 Prozent gefallen sind. Erwartet wurden hier nach einem Abstieg um 0,1 Prozent im Oktober 0,3 Prozent Rückgang.
Ein weiterer Bericht belegte, dass das Bruttoinlandsprodukt im dritten Quartal erwartungsgemäß um 0,5 Prozent gewachsen ist.
Aussagen des EZB-Vizepräsidenten Vitor Constancio verliehen den europäischen Aktienkursen Schub. Demnach könnte die Bank bereits im ersten Quartal kommenden Jahres mit der Einführung quantitativer Lockerungsmaßnahmen beginnen.
Finanzwerte handeln insgesamt höher; französische Kreditgeber BNP Paribas (BNPP.PAR) und Societe Generale (SOGN.PAR) stiegen um 0,26 bzw. 0,38 Prozent, Deutsche Bank (DBKGn.XETRA) und Commerzbank (XETRA:CBKG) gewannen 0,27 bzw. 0,11 Prozent dazu.
Italiens Intesa Sanpaolo (MILAN:ISP) und Unicredit kletterten beide um 0,46 bzw. 0,64 Prozent hoch. Die spanische Banco Santander legte um 0,11 Prozent zu.
Der französische Cognac-Hersteller Remy Cointreau (PARIS:RCOP) schnellte nach Bekanntgabe von über den Schätzungen liegenden Halbjahres-Betriebsergebnissen um 5,35 Prozent hoch.
Unter den Verlierern befindet sich Infineon Technologies (XETRA:IFXGn) mit einem Verlust von 2,02 Prozent. Der deutsche Halbleiterhersteller meldete, dass die Umsätze im ersten Quartal im Vergleich zum Vorquartal um bis zu 9 Prozent einbrechen könnten.
FTSE 100 rutschte um 0,09 Prozent, angeführt von Royal Mail mit 1,99 Prozent Verlust. Laut RM-Direktorin Moya Greene erweise sich der universelle Lieferdienst, der Postlieferungen an sechs Tagen der Woche in ganz Großbritannien zum gleichen Preis vorsieht, zunehmend als unwirtschaftlich. Wirtschaftsminister Vince Cable warf dem Postunternehmen daraufhin "Panikmache" vor.
Energiewerte stiegen ebenfalls durchgehend ab: BP (LONDON:BP) fiel um 0,76 Prozent und Royal Dutch Shell (LONDON:RDSa) stürzte um 1,21 Prozent ab. Tullow Oil (LONDON:TLW) und Petrofac verloren 1,24 bzw. 1,75 Prozent.
Im Bergbausektor verliefen die Kurse uneinheitlich: Fresnillo (LONDON:FRES) fiel um 0,07 Prozent und Randgold Resources zog sich um 0,78 Prozent zurück. Bhp Billiton und Rio Tinto dagegen legten 0,59 bzw. 1,32 Prozent zu.
Finanzwerte handelten derweil überwiegend höher. Aktien der Royal Bank of Scotland (LONDON:RBS) klettern um 0,16 Prozent hoch und Lloyds Banking (LONDON:LLOY) legte 0,26 Prozent zu. Barclays machte einen Sprung von 1,41 Prozent. HSBC Holdings (LONDON:HSBA) jedoch entwickelte sich unterdurchschnittlich und fiel um 0,77 Prozent.
Am Mittwoch sorgte HSBC für Schlagzeilen: Gegen den britischen Kreditgeber und sein amerikanisches Gegenstück Goldman Sachs wurde in New York Klage erhoben. Angeblich sollen die Banken acht Jahre lang Preise für die Edelmetalle Platin und Palladium manipuliert haben.
GlaxoSmithKline stieg um 0,10 Prozent. Die vom Unternehmen entwickelte Ebola-Impfung rief in einer Studie mit 20 gesunden Erwachsenen eine Reaktion im Immunsystem hervor. Sicherheitsbedenken wurden nicht geltend gemacht.
Aktienmärkte in den USA deuten auf eine durchwachsene Performance hin. Dow Jones Industrial Average deutet einen Verlust von 0,08 Prozent an, S&P 500 dürfte um 0,08 Prozent und Nasdaq 100 um 0,51 Prozent steigen.
Im Laufe des Tages bringt Deutschland vorläufige Daten zu Verbraucherpreisinflation heraus sowie einen Bericht zu Änderungen bei den Arbeitslosenzahlen und die neuesten Angaben zum Konsumklima.