Investing.com - Europäische Aktienkurse steigen am Donnerstag wieder höher, die Besorgnis über die politische Situation in Griechenland und über die neuen Einschränkungen auf den chinesischen Kreditmärkten lässt nach. Die Europäische Zentralbank plant die zweite Herausgabe von langfristigen Darlehen an die Banken der Region.
Im europäischen Morgenhandel klettert der DJ Euro Stoxx 50 um 0,59 Prozent hoch, CAC 40 gewinnt 0,47 Prozent dazu und der DAX legt um 0,48 Prozent zu.
Früher in der Woche sorgte eine überraschende Ankündigung der griechischen Regierung für Kurseinbrüche auf europäischen Märkten. Die für Februar geplante Präsidentschaftswahl wurde auf den 17. Dezember vorverlegt.
Sollte dabei der Kandidat des amtierenden Premierministers Antonis Samaras nicht vom Parlament gewählt werden, dann müssen möglicherweise Neuwahlen abgehalten werden. Das internationale Rettungspaket für Griechenland wäre in einem solchen Fall gefährdet, insbesondere, falls die gegen das Paket propagierende Syriza-Partei an die Macht kommen sollte.
Für weitere Verunsicherung an den Märkten sorgte China. Die Landesregierung beschloss am Dienstag weitere Einschränkungen bei den Besicherungen kurzfristiger Darlehen. Diese Entscheidung wird als ein weiterer Hinweis darauf interpretiert, dass die chinesische Wirtschaft schneller schrumpft als bisher angenommen.
Finanzwerte handeln uneinheitlich. Französische Kreditgeber BNP Paribas (BNPP.PAR) und Societe Generale (SOGN.PAR) rutschten um 0,16 bzw. 0,38 Prozent ab, Deutsche Bank (DBKGn.XETRA) und Commerzbank (XETRA:CBKG) gewannen 0,70 bzw. 0,22 Prozent dazu.
Italiens Intesa Sanpaolo (MILAN:ISP) fiel um 0,04 Prozent, Unicredit (MILAN:CRDI) stieg dagegen um 0,40 Prozent an. Die spanischen BBVA (MADRID:BBVA) und Banco Santander (MADRID:SAN) legten um 0,04 bzw. 0,44 Prozent zu.
Berichten zufolge planen Telefonica, 0,85 Prozent Anstieg, Oi SA (SA:OIBR3), 0,86 Prozent Anstieg, und Claro SA die Unterbreitung eines Kaufangebots an Tim Participacoes SA (SA:TIMP3). Aktien des brasilianischen Mobilfunkunternehmens schnellten nach den Meldungen um 11,30 Prozent hoch. Bei einem Abschluss würde der Wert des Unternehmens auf 15 Mrd. USD steigen.
Telecom Italia (MILAN:TLIT) hält einen 67-prozentigen Anteil an der brasilianischen Mobilfunkgesellschaft. Seine Aktien gewannen 5,20 Prozent dazu.
In London stieg der rohstofflastige FTSE 100 um 0,25 Prozent, angetrieben von Gewinnen im Energiesektor.
Royal Dutch Shell A stieg um 1,39 und Tullow Oil Plc (LONDON:TLW) um 1,59 Prozent. BP Plc (LONDON:BP) legte 1,44 Prozent zu und Petrofac führte mit 1,60 Prozent Anstieg die Top-Performer an.
Finanzwerte trugen ebenfalls zu Gewinnen bei. Barclays stieg um 0,09 und Lloyds Banking Group (LONDON:LLOY) um 0,11 Prozent. HSBC Holdings (LONDON:HSBA) legte 0,19 Prozent zu. Die Royal Bank of Scotland (LONDON:RBS) jedoch entwickelte sich unterdurchschnittlich und fiel um 0,34 Prozent.
Am Mittwoch kündigte die Royal Bank of Scotland an, sich aus dem Anleihenhandel in Japan zurückzuziehen. Die Mitarbeiteranzahl vor Ort soll bis Februar um 200 auf an die 30 reduziert werden.
Tesco-Aktien stiegen um 0,40 Prozent, obwohl die Ratingagentur Standard & Poor's den Einzelhändler unter besondere Beobachtung ("Credit Watch") gestellt hatte.
Bergbauaktien dagegen enttäuschten durchweg. Glencore Xstrata rutschte um 0,57 Prozent ab und Anglo American verlor 1,12 Prozent. Randgold Resources war mit 2,56 Prozent Einbruch der Verlierer des Tages.
Aktienmärkte in den USA muten optimistisch an. Dow Jones Industrial Average deutet einen Gewinn von 0,37 Prozent an, S&P 500 dürfte um 0,42 Prozent zulegen. Bei Nasdaq 100 wird ein Anstieg von 0,32 Prozent erwartet.
Die USA veröffentlichen im Laufe des Tages Daten zu Einzelhandelsumsätzen sowie den wöchentlichen Bericht zu Erstanträgen auf Arbeitslosenunterstützung.