FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutliche Kursgewinne in Asien und den USA haben am Donnerstag auch dem Dax (DAX) wieder auf die Beine geholfen. Der deutsche Leitindex übersprang schon zum Auftakt locker über die viel beachtete Marke von 10 000 Punkte. Zum Börsenschluss stand er satte 3,18 Prozent im Plus bei 10 315,62 Punkten.
"Wie es ausschaut gibt es nach dem Crash am Montag doch noch einen positiven Wochenschluss", kommentierte Analyst Jens Klatt vom Broker DailyFX. Dem Kursrutsch war am Dienstag eine deutliche Erholung gefolgt, bevor es zur Wochenmitte erneut bergab gegangen war. Aktuell beträgt das Wochenplus des Dax annähernd 2 Prozent.
Der MDax (MDAX) der mittelgroßen Werte stieg am Donnerstag um 2,70 Prozent auf 19 654,47 Punkte und der Technologiewerte-Index TecDax (TecDAX) rückte um 3,07 Prozent auf 1693,22 Punkte vor. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) gewann 3,47 Prozent auf 3280,78 Punkte. Für die nationalen Indizes in Paris und London ging es ähnlich stark bergauf. In New York stand der US-Leitindex Dow Jones Industrial (US 30) zum europäischen Handelsschluss über anderthalb Prozent im Plus.
EXPERTE WARNT VOR 'VERFRÜHTEM OPTIMISMUS'
Klatt warnte indes mit Blick auf China vor "verfrühtem Optimismus". Denn die aktuelle Dax-Entwicklung habe weniger mit Beruhigung oder realwirtschaftlichen Faktoren zu tun als mit dem "planwirtschaftlichen Charakter" der Pekinger Eingriffe in das Marktgeschehen. Er verwies auf einen Medienbericht, dem zufolge ein nahender Staatsakt der Grund für den heute steilen Kursanstieg der dortigen Aktienmärkte gewesen sein könnte.
Ob überwiegend starke amerikanische Konjunkturdaten eine US-Zinserhöhung bereits im September wieder wahrscheinlicher und Aktien als Anlage unattraktiver machen - dazu gingen die Expertenmeinungen auseinander. Die weltgrößte Volkswirtschaft hatte nach einem schwachen Jahresauftakt im zweiten Quartal deutlicher Fahrt aufgenommen als erwartet, während die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe überraschend zurückgegangen waren. Lediglich Daten zum Immobilienmarkt waren etwas hinter den Erwartungen zurückgeblieben.