Das einstige Schwergewicht der Luftfahrt kommt gerade mal noch auf eine Marktkapitalisierung von 3,47 Milliarden Euro und notiert momentan auf dem tiefsten Stand sei 17 Jahren. Nun soll es zu einem milliardenschweren Rettungspaket für die, durch den weltweiten Shutdown schwer angeschlagene, Lufthansa kommen.
Im Raum steht momentan eine staatliche Beteiligung in höhe von ca. 10 Milliarden Euro über die der Lufthansa-Chef Carsten Spohr, Bundeskanzlerin Angela Merkel, Wirtschaftsminister Peter Altmaier, Verkehrsminister Andreas Scheuer und Finanzminister Olaf Scholz Anfang nächster Woche verhandeln werden. Bereits jetzt werden stimmen aus der Politik laut, die eine Stille-Beteiligung ablehnen.
So fordert der SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich ein Mitspracherecht. "Wenn Unternehmen wie Lufthansa (DE:LHAG) aus Steuergeldern Staatshilfen in Milliardenhöhe bekommen, müssen auch Mitspracherechte für den Bund gewährleistet sein."
Fest steht, dass sich die Airline nicht mehr aus eigener Kraft aus der Krise retten wird. Wie das Unternehmen bereits verlauten ließ, werde dem operativen Verlust von 1,2 Milliarden Euro in den ersten drei Monaten des Jahres, im laufenden Quartal noch ein höheres Minus folgen. Laut Spohr werde Lufthansa (DE:LHAG) nach der Krise voraussichtlich eine um 100 Flugzeuge kleinere Flotte haben, sagte der Vorstandsvorsitzende am Freitag.
FAZIT
Die einst stolze Lufthansa ist nun ein Kranich mit gebrochenen Flügeln. Wir hoffen natürlich, dass sie wieder abhebt. Aktuell sehen wir für die Aktie nur ein Ziel, nämlich tiefere Kurse von €5,86 oder sogar noch darunter. Im Extremfall kann die Aktie auf €3 absacken. Hier einen Long-Einstieg zu wagen, ist nur etwas für absolute Zocker.
Wir halten die Lufthansa aktuell für einen toxischen Titel!
Nach Abschluss der Korrektur bleibt die Aktie riskant, aber dann auch wieder interessant. Insgesamt bleiben wir positiv gestimmt, denn ohne die LH wird es nicht gehen - untergehen sehen wir den Titel deshalb nicht.
Im heute per Mail erscheinenden Dax30 Bericht, besprechen wir weitere Einzeltitel des Dax wie Linde und Infineon und planen die nächsten Einstiege auf Sicht von 1-2 Wochen.