* BMW, Audi und Mercedes begeistern mit hohem Absatzplus
* Zinserhöhung in China und deutsche Konjunkturdaten bremsen
* UBS überzeugt Anleger mit Rückkehr in die Gewinnzone
(neu: Fresenius, Xetra-Schlusskurse)
Frankfurt, 08. Feb (Reuters) - Gute Geschäfte der deutschen
Autobauer haben am Dienstag die Anleger an den Aktienmarkt
gelockt. Die Aktien von BMW, Daimler und
VW stiegen um drei bis fast fünf Prozent. Der
Dax<.GDAXI> kletterte um 0,5 Prozent auf 7323 Punkte und schloss
damit so hoch wie seit drei Jahren nicht mehr. In Europa war das
Bild etwas gemischter: Während der EuroStoxx50 0,2
Prozent höher schloss, verlor der Stoxx50<.STOXX50> 0,3 Prozent.
Laut Börsianern nahm eine überraschende Zinserhöhung in China
und der Rückgang der deutschen Produktion im Dezember den
Anlegern etwas den Wind aus den Segeln.
"Der Dax schleppt sich von Jahreshoch zu Jahreshoch, wobei
der Umsatz erschreckend gering ist", sagte ein Händler. Ohne die
Autowerte hätte der Dax gar nicht oder nur knapp im Plus
geschlossen.
Audi und Mercedes-Benz hatten im Januar über 20 Prozent mehr
Autos verkauft als vor Jahresfrist, BMW sogar 30 Prozent mehr.
Das ließ jene Anleger, die seit einigen Tagen bei den Autowerten
- den Börsenstars von 2010 - Kasse gemacht hatten, innehalten.
Dazu trug auch Toyota<7203.T> bei, die ihre Prognose für das
Gesamtjahr anhoben. BMW-Aktien verteuerte sich um 4,7 Prozent
auf 61,59 Euro, die Aktien der Audi-Konzernmutter VW um 3,3
Prozent auf 122,90 Euro und die der Mercedes-Mutter Daimler um
drei Prozent auf 55,28 Euro. Auch die Aktien von
Renault und Peugeot stiegen um drei
beziehungsweise knapp 4,3 Prozent. VW wurden zudem vom
Tarifabschluss mit der IG Metall auf insgesamt 4,2 Prozent mehr
Lohn unterstützt. "Das war zwar etwas mehr, als einige Anleger
erwartet haben. Aber es hätte aus Anleger-Sicht auch noch einen
höheren Abschluss geben können", kommentierte ein Börsianer.
ARCELOR MITTAL ZEIGT SICH VON DER STARKEN SEITE
Die Rückkehr der UBS in die Gewinnzone nach einer
dreijährigen Durststrecke überzeugte viele Anleger und ließ den
Aktienkurs in Zürich um 4,3 Prozent steigen. Die Aktien der
Deutschen Bank zog das kaum nach oben: Nachdem die
Aktien schon vorige Woche stark zugelegt hatten, reichte es nun
nur zu einem Plus von 0,5 Prozent. Commerzbank
verteuerten sich um 1,3 Prozent.
Knapp drei Prozent legten die in Amsterdam und Paris
gelisteten Aktien des weltgrößten Stahlkochers Arcelor
Mittal zu. Analysten lobten die unerwartet hohen
Gewinne und den positiven Ausblick. In Frankfurt stiegen die im
MDax<.MDAXI> geführten Salzgitter-Aktien um 2,4 Prozent
und die des Stahlhändlers Klöckner um 4,5 Prozent.
Dax-Wert ThyssenKrupp konnte nicht mithalten, das
Papier schloss kaum verändert.
Ein zuversichtlicher Ausblick verhalf den
Swatch-Aktien zu einem Plus von 4,3 Prozent. Dagegen
enttäuschte der Ausblick des weltgrößten Riechstoffherstellers
Givaudan. Die Aktien fielen um 3,5 Prozent. In
Frankfurt gerieten die Titel des deutschen Wettbewerbers
Symrise in den Abwärtssog und verloren 3,2 Prozent.
Auf der Verliererseite standen im Dax mit einem Abschlag von
zwei Prozent die Aktien von Fresenius, nachdem die
US-Aufsichtsbehörde FDA den Gesundheitskonzern wegen eines
Produktmarketings verwarnte. K+S verloren 0,9 Prozent,
was Händler auf Gerüchte über unerwartet niedrige Verkaufspreise
für Kali-Düngemittel in Indien zurückführten.
Wenig ermutigend für langfristig orientierte Anleger verlief
das Börsendebüt der Softwarefirma RIB in Frankfurt:
Die Titel rutschten auf 8,95 Euro und gingen damit unter dem
Ausgabepreis von 9,25 Euro aus ihrem ersten Handelstag.
(Reporter: Andrea Lentz; redigiert von Kerstin Leitel)