Weiterhin billiges Geld

Mit großer Spannung erwarteten die Marktteilnehmer gestern Abend die aktuelle Leitzinsentscheidung der US-amerikanischen Zentralbank. Zwar ging das Gros der Analysten nicht von einer Anhebung des wichtigsten Refinanzierungssatz des US-Banksektors aus; gleichwohl lag es durchaus im Rahmen des Wahrscheinlichen, dass die FED ihren zweiten positiven Zinsschritt seit der Finanzkrise von 2008 / 2009 bekannt geben wird. Dem war jedoch nicht so; die Federal Funds Rate wurde nicht angepasst und liegt damit weiterhin bei +0,50%. Die FED-Chair Janet Yellen stellte jedoch in Aussicht, dass die nächste Leitzinsentscheidung der US-amerikanischen Zentralbank im kommenden Dezember zu höheren US-Zinsen führen könnte, sofern keine neuen Risiken, beispielsweise seitens der Weltkonjunktur hinzukommen werden. Mit der Leitzinsentscheidung des US-amerikanischen Zentralinstituts verlor der Dollar gegenüber den wichtigen Weltwährungen leicht an Terrain.

Nachdem EUR USD am Freitag letzter Woche mit starkem Momentum unter die bis dahin maßgebliche Trendlinie ausgebrochen ist, die die Tiefs vom 25. Juli 2016, vom 31. August 2016 und vom 05. September 2016 miteinander verbindet, notierte das Pair in einer Seitwärtsphase, wobei im gestrigen Handel am horizontalen Unterstützungsbereich bei 1.1220 eine deutliche Zunahme der Kaufaufträge aufkam, die sich mit der Bekanntgabe der vorab beschriebenen US-Leitzinsentscheidung beschleunigte. Damit ist die bis gestern intakte Abwärtsstruktur der vergangenen Handelstage in EUR USD gebrochen; dementsprechend gehe ich nun von höheren Notierungen im wichtigsten FX-Pair aus und spekuliere im ersten Schritt auf eine Preisbewegung bis zum nächsten Referenzlevel bei 1.1284. Ein Ausbruch über diesen Bereich führte aller Wahrscheinlichkeit nach zu einem Re-Test der Abwärtstrendlinie durch die Hochs vom 18. August 2016, vom 22. August 2016 und vom 08. September 2016 bei ca. 1.1300.

Autor: Frank Marian

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