Von Gina Lee
Investing.com - Der Ölpreis ist am Freitagmorgen gefallen, während die Sorgen um die Kraftstoffnachfrage anhalten.
Das an der ICE gehandelte Barrel der Sorte Brent Öl zur Mai-Lieferung fiel gegen 7:41 Uhr um 1,15 Prozent auf 62,61 Dollar. Für das an der Warenterminbörse NYMEX in New York gehandelte Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI-Öl) mit einer Laufzeit bis April ging es um 1,03 Prozent nach unten auf 59,38 Dollar.
Die Investoren lösten am Donnerstag einen plötzlichen Ausverkauf aus, da es einen perfekten Sturm von negativen Faktoren gab. Inflationsängste trieben die Renditen der Staatsanleihen nach oben, was den Dollar am Freitag beflügelte und Rohstoffe unter Druck brachte.
Frankreich und Italien gehören zu den Ländern, die mit der dritten COVID-19 Welle zu kämpfen haben, und auch in Asien gibt es erste Anzeichen für eine rückläufige Kraftstoffnachfrage. Einige Analysten empfehlen die Auflösung von Long-Positionen, da tägliche Schwankungen von mehr als 3% die Fonds dazu veranlassen dürften, schnell abzustoßen.
Eine weitere Sorge sind die jüngsten, weiteren Anzeichen von Schwäche beim WTI Prompt-Time-Spread. Dieser hat sich auf 8 Cent pro Barrel ausgeweitet, nachdem er am Ende der Vorwoche in ein enges Contango übergegangen war. Obwohl Brent weiterhin in einer Backwardation verbleibt, hat sich diese auf 22 Cent verringert.
Die Internationale Energieagentur warnte Anfang der Woche, dass die Ölmärkte nicht am Rande eines neuen Superzyklus stehen, da das Angebot weiterhin mehr als ausreichend ist.
Trotz der Probleme ist der Preis für die schwarze Flüssigkeit im Jahr 2021 um mehr als 20% gestiegen. Der Optimismus für eine wirtschaftliche Erholung ist dank des 1,9 Billionen Dollar schweren US-Konjunkturpakets, das Anfang des Monats in Kraft getreten ist, nach wie vor groß.
Die Entscheidung der Organisation erdölexportierender Länder und ihrer Verbündeten (OPEC+), die Förderkürzungen bis in den April hinein auszudehnen, trug ebenfalls zum Preisauftrieb bei.