Von Adam Claringbull
Investing.com - Öl notierte am Freitagmorgen mit der asiatischen Sitzung durchwachsen. Die Anleger sind zwischen dem anhaltenden Nachfrageoptimismus hinsichtlich der bevorstehenden Impfstoffeinführung und der Besorgnis über Meinungsverschiedenheiten innerhalb der OPEC hin und her gerissen.
Das an der ICE gehandelte Barrel der Sorte Brent Öl zur Februar-Lieferung stieg gegen 5:12 Uhr um 0,23 Prozent auf 47,90 Dollar. Für das an der Warenterminbörse NYMEX in New York gehandelte Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI-Öl) mit einer Laufzeit bis Januar ging es um 1,49 Prozent nach unten auf 45,03 Dollar.
Die Ölpreise zogen sich über Nacht von ihrem Acht-Monats-Hoch zurück, da es in der Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) zu Meinungsverschiedenheiten über eine Verlängerung der Produktionskürzungen kommt.
Die Uneinigkeit zwischen den OPEC-Mitgliedsstaaten hat mit dem Anstieg der Preise zugenommen. Volkswirtschaften die von ihren Ölexporten abhängig sind, haben den Druck der niedrigen Preise in besonderem Maße zu spüren bekommen. Diese Länder sind jetzt bestrebt die Produktion hochzufahren.
Trotz der internen Meinungsverschiedenheiten wird erwartet, dass die OPEC und ihre Verbündeten (OPEC+) die Produktionsbegrenzung für mindestens weitere drei Monate aufrechterhalten wird. Mit der 180. Tagung der OPEC-Konferenz und auf dem 12. Ministertreffen der OPEC und der Nicht-OPEC am 30. November bzw. 1. Dezember, werden die genauen Termine festgelegt.
Die Überproduktion spielt auch an einer weiteren Front eine Rolle, da mit dem Anstieg der Ölpreise auch die US-Ölschieferproduktion rentabel geworden ist. Die Ölschieferförderung wurde während der jüngsten Niedrigpreisperiode eingestellt, da die Förderkosten viel höher sind als bei den Standardmethoden.
Der anhaltende Optimismus hinsichtlich einer Rückkehr zu normaleren wirtschaftlichen Bedingungen nach der COVID-19-Pandemie, verhinderte einen stärkeren Preisrutsch.