Von Gina Lee
Investing.com – Die Ölpreise gaben am Freitagmorgen an den asiatischen Märkten leicht nach und büßten damit ihre Gewinne vom Vortag ein. Ein starker Dollar sorgte derweil weiterhin dafür, dass die Anleger verstärkt darauf wetten, dass die Fed ihre Zinssätze früher als erwartet anheben wird.
Der Brent Öl-Future verlor bis 5:16 Uhr MEZ 0,81 % auf 82,20 USD und der WTI-Future notierte 0,76 % schwächer bei 80,97 USD.
Sowohl der Brent- als auch der WTI-Future beenden die Woche nahezu unverändert, trotz einer sehr volatilen Handelswoche, die von einem stärkeren Dollar und Spekulationen darüber geprägt war, ob die USA Öl aus der strategischen Reserve freigeben würden, um die steigenden Ölpreise einzudämmen.
„Der Markt befindet sich zur Zeit in einer fein ausbalancierten Situation“, sagte Westpac-Seniorökonom Justin Smirk gegenüber Reuters.
Er fügte hinzu, dass es eine Angebotsverknappung gibt, das größere Problem jedoch die Veränderung der Dynamik der Kraftstoffnachfrage sei. Der Markt bewegt sich weg von einer starken wirtschaftlichen Erholung, die durch eine Wiederbelebung der Güternachfrage, die wiederum die Energienachfrage angeheizt hat, angetrieben wird, hin zu einer Erholung der Nachfrage nach Dienstleistungen.
Obwohl die Treibstoffnachfrage dank einer raschen Belebung des Flugverkehrs steigt, könnten eine straffere Geld- und Fiskalpolitik und der Winter auf der Nordhalbkugel diese Nachfrage dämpfen.
Unterdessen hat die OPEC am Donnerstag ihre Prognose für die weltweite Ölnachfrage für das 4. Quartal gegenüber der Prognose vom Oktober um 330.000 Barrel pro Tag gesenkt, da die hohen Energiepreise die Erholung von den Auswirkungen der Corona-Pandemie bremsen.
Laut dem Rohstoffanalysten Baden Moore der National Australia Bank (OTC:NABZY) wird der Ölmarkt bis ins 3. Quartal 2022 angespannt bleiben, da sich die Nachfrage weiter erholt.
„Die OPEC und die OPEC+ waren sehr geschickt bei der Verwaltung des globalen Angebots, als sich die Nachfrage von der Pandemie erholt hat“, sagte Moore gegenüber Reuters.
Die OPEC+ sagte, sie werde an ihrem Plan festhalten, nach ihrer Sitzung in der Vorwoche jeden Monat 400.000 Barrel pro Tag mehr auf den Markt zu bringen.