Von Gina Lee
Investing.com - Der Ölpreis stieg am Mittwochmorgen und das, obwohl erwartet wird, dass die Organisation der erdölexportierenden Länder und ihrer Verbündeten (OPEC+) im Laufe der Woche eine Erhöhung der Produktion beschließen werden.
Das an der ICE gehandelte Barrel der Sorte Brent Öl zur Mai-Lieferung kletterte gegen 7:41 Uhr um 0,78 Prozent auf 63,23 Dollar. Für das an der Warenterminbörse NYMEX in New York gehandelte Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI-Öl) mit einer Laufzeit bis April ging es um 0,65 Prozent nach oben auf 60,14 Dollar.
Es wird allgemein davon ausgegangen, dass die Produktion ein heißes Thema während des 14. OPEC+ Ministertreffens am 4. März sein wird. Berichten zufolge glaubt die Mehrheit der Mitgliedsstaaten, dass der Markt zusätzliche Kapazitäten aufnehmen kann, weshalb das Kartell wahrscheinlich den Großteil der Produktionserhöhung von 1,5 Millionen Barrel pro Tag, die während des Treffens am Donnerstag diskutiert wird, umsetzen dürfte.
"Die Tage, in denen die Zahlen für das BIP und die Ölnachfrage aufgrund des COVID-19-Schocks im roten Bereich lagen, scheinen hinter uns zu liegen", sagte OPEC Generalsekretär Mohammad Barkindo am Dienstag.
Der Top-Ölexporteur und OPEC-Mitglied Saudi-Arabien hat immer deutlich gemacht, dass seine Anfang des Jahres angekündigten freiwilligen Förderkürzungen nur zwei Monate dauern würden. Berichten zufolge berät das Königreich nun über den besten Weg, die Barrel zurück auf den Markt zu bringen, sobald die Kürzungen im April gelockerte werden. Die Öllieferungen von anderen OPEC-Produzenten am Persischen Golf, wie Kuwait und Irak, stiegen jedoch im Februar und glichen die saudischen Kürzungen aus.
Unterdessen zeigten die US-Rohöllagerbestände des American Petroleum Institute einen Anstieg von 7,356 Millionen Barrel, während die von Investing.com erstellten Prognosen einen Rückgang um 1,85 Millionen Barrel vorsahen. In der Vorwoche war es bereits zu einem Anstieg um 1,026 Millionen Barrel gekommen.
"Der unerwartet große Anstieg der Rohöllagerbestände trat zu einem besorgniserregenden Zeitpunkt für die Öl-Bullen ein", sagte Axi Global Market Strategist Stephen Innes gegenüber Reuters.
Die Anleger warten nun auf die Rohöllagerbestände der U.S. Energy Information Administration, die heute um 16:30 Uhr veröffentlicht werden.