von Gina Lee
Investing.com - Öl ist am Montagmorgen in Asien gesunken, wie auch schon in der vorangegangenen Handelssitzung, da die ständig steigenden Covid-19-Fallzahlen die Befürchtungen um die Kraftstoffnachfrage weiter zunehmen ließen.
Futures auf den internationalen Benchmark Brent wurden um 04:29 MEZ um 0,24% tiefer zu 55,12 USD gehandelt, als der Kontrakt am 24. Januar auf den April 2021 übergerollt wurde, während WTI-Futures um 0,10% auf 52,22 USD fielen.
„Anzeichen einer schwächeren Nachfrage belasteten den Markt“, schrieben ANZ-Analysten in einer Notiz. Die jüngsten Sperren in Hongkong und China sowie in Frankreich, wo neue Sperren in Betracht gezogen wurden, führten zu einer Einschränkung der Geschäftstätigkeit und des Kraftstoffverbrauchs.
Chinas Nationale Gesundheitskommission verzeichnete am 24. Januar 124 Fälle, gegenüber 80 am Tag zuvor, was die schlimmste Infektionswelle seit März 2020 ist. Die Zahlen trübten die Nachfrageaussichten im weltweit größten Ölimporteurs und damit auch den Ausblick für den globalen Ölverbrauch ein.
Die Preise gerieten am Freitag schon unter Druck, nachdem die Daten zu den amerikanischen Ölvorräten der US-Energieinformationsagentur einen überraschenden Anstieg gezeigt hatten.
Den Daten nach sind die Vorräte in der Woche bis zum 15. Januar um 4,351 Millionen Barrel gestiegen, während die von Investing.com erstellten Prognose einen Rückgang um 1,167 Millionen Barrel in Aussicht gestellt hatte und sie in der Vorwoche um 3,247 Millionen Barrel zugenommen hatten.
Die Daten des American Petroleum Institute der vergangenen Woche zeigten eine Zunahme um 2,562 Millionen Barrel.
US-Energieunternehmen haben in der Woche zum 22. Januar zum neunten Mal in Folge zusätzliche Öl- und Erdgas Bohrinseln in Betrieb genommen, deren Zahl liegt aber nach Angaben von Baker Hughes immer noch 52% unter dem Wert des vergangenen Jahres in dieser Kalenderwoche.
Die Entscheidung Saudi-Arabiens, dem weltweit größten Ölexporteur vom Anfang des Monats, weitere Produktionskürzungen vorzunehmen, stützt den Preis des schwarzen Goldes weiterhin.
Die Investoren behalten auch im Auge, ob die USA und der Iran die Gespräche über ein Atomabkommen wieder aufnehmen werden. Bei einem Erfolg könnten die Sanktionen gegen iranische Ölexporte aufgehoben werden und sich das Angebot erhöhen. Die iranischen Ölexporte sind in den letzten Monaten gestiegen und der Verkauf von Erdölprodukten an Käufer aus dem Ausland erreichte trotz US-Sanktionen Rekordhöhen, sagte der iranische Ölminister Bijan Zanganeh am Freitag.
In der Zwischenzeit hat die indonesische Küstenwache zwei Schiffe unter iranischer und panamaischer Flagge wegen mutmaßlicher illegaler Treibstofftransfers in indonesischen Gewässern festgesetzt.