Investing.com - Die von der New Yorker Fed ermittelten Inflationserwartungen sind im Dezember gesunken. Den Ergebnissen zufolge waren die kurzfristigen Erwartungen gefallen. Dagegen stiegen die langfristigen Erwartungen moderat an.
Die Median-Erwartung für die Inflation in einem Jahr sank im Dezember um 0,2 Prozentpunkte auf 5,2 Prozent, während die Median-Erwartung für drei Jahre konstant bei 3,0 Prozent lag.
Die mittleren fünfjährigen Inflationserwartungen, die seit Anfang letzten Jahres in der monatlichen SCE-Kernumfrage auf Ad-hoc-Basis erhoben und erstmals im Juli 2022 veröffentlicht wurden, stiegen indes um 0,1 auf 2,4 Prozent. Die Uneinigkeit der Umfrageteilnehmer über ihre fünfjährigen Inflationserwartungen habe sich im Dezember nicht geändert, teilte die New Yorker Fed mit.
Der Median der erwarteten Entwicklung der Hauspreise für das kommende Jahr stieg um 0,3 Prozentpunkte auf 1,3 Prozent. Trotz dieser Zunahme würden die Erwartungen für das Wachstum der Immobilienpreise im Vergleich zu ihrem Niveau vor der Pandemie gedämpft bleiben, hieß es in dem Bericht.
Die Erwartungen für die Preisentwicklung im nächsten Jahr gingen sowohl für Benzin (auf 4,1 Prozent) als auch für Lebensmittel (auf 7,6 Prozent) um 0,7 Prozentpunkte zurück. Ebenso sanken die Preiserwartungen für Hochschulbildung (auf 9,2 Prozent) und Mieten (auf 9,6 Prozent) um jeweils 0,2 Prozentpunkte. Die im Median erwartete Veränderung der Kosten für die medizinische Versorgung stieg dagegen um 0,1 Prozentpunkte (auf 9,7 Prozent).
Die Verbraucherpreise hatten sich in den USA in den letzten Monaten stetig abgekühlt. Im November war der entsprechende Index mit 7,1 Prozent so gering gestiegen wie seit Anfang 2022 nicht mehr. Im Juni hatte die Teuerung mit 9,1 Prozent ihren Hochpunkt erreicht. Am Donnerstag steht der Inflationsbericht für November auf der Agenda. Dem Nowcast der Cleveland Fed dürfte der Verbraucherpreisindex auf Monatsbasis um 0,12 Prozent und auf Jahresbasis um 6,64 Prozent steigen. Für Januar wird derzeit mit einer Preissteigerung von 0,50 Prozent (MoM) und 6,48 Prozent (YoY) gerechnet.
Im Kampf gegen die galoppierende Inflation hat die US-Notenbank Fed ihren Leitzins in diesem Jahr kräftig angehoben. Derzeitigen Schätzungen nach dürfte sie ihren Schlüsselsatz im Februar aber nur noch um 25 Basispunkte anheben. Die US-Notenbank will mit ihren drastischen Zinserhöhungen die Konjunktur abbremsen und so die Inflation bändigen.
Der Plan der Fed, der Wirtschaft und damit dem Konsum Einhalt zu gebieten, trägt offenbar erste Früchte. So sind die Erwartungen für die mittleren Konsumausgaben der privaten Haushalte von 6,9 Prozent im November drastisch auf 5,9 Prozent gesunken. Der Rückgang erstreckte sich über sämtliche Alters- und Einkommensgruppen.
34,9 Prozent der Umfrageteilnehmer schätzen, dass die Aktienkurse in einem Jahr höher sein werden als heute. Damit nähert sich die Erwartungshaltung wieder dem Umfragetief vom Juni 2022. Drei Monate später folgte die bis heute gültige Bodenbildung im S&P 500 und Dow Jones.
von Robert Zach