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Rezession rückt näher

Veröffentlicht am 16.06.2023, 14:52
© Reuters.

Investing.com - Das düstere Szenario einer nahenden Rezession zeichnet sich immer deutlicher am Horizont der Wirtschaftsentwicklung ab. Wie ein altbewährtes Muster, das sich in der Vergangenheit bewahrheitet hat, entfaltet sich nun die typische Abfolge von Anzeichen, die das Ende der Expansion ankündigen. Den Anfang machte der Immobilienmarkt, der Ende 2020 mit rund 6,8 Millionen verkauften Bestandsimmobilien seinen Höhepunkt erreichte. Seither ist jedoch ein Rückgang um rund ein Drittel zu beobachten. Eine ähnliche Entwicklung zeigt sich auch bei den Verkäufen neuer Eigenheime, die im April bei nur 683.000 Einheiten lagen.

Ein weiteres Warnsignal ist das schrumpfende Auftragsvolumen. Die Auftragseingänge für Industrieerzeugnisse erreichten im Juni des letzten Jahres ihren Gipfel und befinden sich seither auf dem absteigenden Ast. Die Neuaufträge gelten als wichtiger Indikator für die zukünftige Produktion. Die Industrieproduktion erreichte im September letzten Jahres ihren Höchststand und befindet sich seither im Abwärtstrend. Zugleich hat sich die Renditekurve umgekehrt. Im Juli letzten Jahres fiel die Rendite der 10-jährigen Staatsanleihen unter die der 2-jährigen Staatsanleihen. Einige Monate später, im Oktober, folgte die Umkehrung der Kurve zwischen den 10-jährigen und den dreimonatigen Anleihen. Diese Veränderungen in der Zinsstruktur werden von den Händlern aufmerksam verfolgt. Die Zeitspanne bis zum Einsetzen einer Rezession beträgt in der Regel etwa ein Jahr, kann jedoch auch länger oder kürzer ausfallen.

Der letzte Schritt in diesem beunruhigenden Muster ist der Rückgang von Beschäftigung, Einkommen und Verbraucherausgaben. Zu diesem Zeitpunkt ist die Rezession bereits unausweichlich. Gegenwärtig deuten zahlreiche Indikatoren darauf hin, dass wir diesem Punkt bedrohlich nahekommen. Der beste Frühindikator für den Arbeitsmarkt, die Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung, ist in den letzten Wochen deutlich angestiegen. Sobald die Erstanträge mehrmals hintereinander um mehr als 35.000 pro Woche steigen, gilt dies als ein Zeichen dafür, dass die Wirtschaft an Kraft verliert und in eine Rezession zu stürzen droht. So weit sind wir noch nicht, aber darauf gilt es in den kommenden Wochen zu achten, denn wie Piper Sandler feststellte, fallen Aktien in der Regel, wenn die Zahl der Anträge auf Arbeitslosenunterstützung kontinuierlich steigt. Arbeitslosigkeit und Unsicherheit am Arbeitsmarkt wirken sich direkt auf die Verbraucherausgaben und den Konsum aus. Wenn Menschen ihren Job verlieren oder von Arbeitslosigkeit bedroht sind, neigen sie dazu, ihre Ausgaben zu drosseln und weniger Geld in den Konsum zu stecken. Das kann zu einem Rückgang der Umsätze und Gewinne der Unternehmen führen, was sich wiederum negativ auf die Aktienkurse auswirkt.

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Des Weiteren gibt es weitere Alarmsignale, die auf eine drohende Rezession hinweisen: Der Einbruch der Kreditvergabe gemäß der Umfrage der Federal Reserve, Bankenzusammenbrüche, das schrumpfende Wachstum der Geldmenge (M2), der Anstieg der Zeitarbeit in den vergangenen Monaten und sogar der plötzliche Anstieg der Arbeitslosenquote im letzten Monat, der aus dem Rückgang der Beschäftigung in der Haushaltsumfrage resultierte, während die Unternehmensumfrage einen Stellenaufbau anzeigte.

Natürlich gibt es auch einige positive Entwicklungen, wie etwa die steigenden Bauausgaben und den massiven Investitionszyklus in künstliche Intelligenz, der die Gewinnerwartungen der Analysten in die Höhe treibt. Davon profitieren derzeit zwar nur wenige Unternehmen, aber es besteht durchaus die Chance, dass der Hype auf die breitere Wirtschaft übergreift und auch andere Unternehmen bzw. ganze Sektoren durch Effizienzsteigerungen aus dem Rückgriff auf KI Profit ziehen können.

Aber auch die Höhe der Zinssätze spielt eine Rolle. Höhere Zinsen können eine Rezession auslösen, weil sie die Kreditkosten erhöhen und Unternehmen sowie Verbraucher veranlassen, weniger zu investieren und auszugeben. Gerade erst auf ihrer Sitzung am Mittwoch haben die US-Notenbanker deutlich gemacht, dass die Leitzinsen noch einige Zeit hoch bleiben müssen. Sie legten zwar eine Zinspause ein - zum ersten Mal seit März 2022 -, hoben aber gleichzeitig ihre Zinsprognose für dieses Jahr an, unterstützt durch einen Anstieg ihrer Inflationserwartungen (PCE Core). Darüber hinaus rechnen sie nun auch damit, dass die Zinsen mittelfristig höher liegen werden als in ihren März-Projektionen.

Bisher verläuft also alles nach dem klassischen Drehbuch einer bevorstehenden Rezession. Und die kommenden Kapitel verheißen nichts Gutes.

Aktuelle Kommentare

Und warum steigen die Indizes?
Wenn die Rezession eintreten sollte, wird die FED die Zinsen senken. Dies führt dazu, dass die Liquidität wieder steigen wird und Geld in den Markt fließen wird. Kreditvergabe wird leichter etc.
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