von Robert Zach
Investing.com - Die Bank of England kündigte am Dienstag eine Ausweitung ihrer Notfallmaßnahmen an, um die britische Wirtschaft vor einer weiteren Zuspitzung der Krise zu bewahren.
Die Bank werde "den Umfang ihrer täglichen Gilt-Kaufoperationen ausweiten und auch Käufe von indexgebundenen Gilts einbeziehen", teilte die Zentralbank am Dienstag mit.
Die Ausweitung der Notfallkäufe werde "vom 11. Oktober 2022 bis zum 14. Oktober 2022 neben den bestehenden täglichen konventionellen Gilt-Auktionen der Bank durchgeführt."
Die Bank of England will in diesem Zeitraum indexgebundene Staatsanleihen in Höhe von bis zu 5 Milliarden Pfund täglich kaufen.
"Zu Beginn dieser Woche kam es zu einer weiteren erheblichen Neubewertung der britischen Staatsanleihen, insbesondere der indexgebundenen Gilts. Funktionsstörungen auf diesem Markt und die Aussicht auf einen sich selbst verstärkenden "Ausverkauf" stellen ein erhebliches Risiko für die Finanzstabilität des Vereinigten Königreichs dar", warnte die BoE.
Die britische Notenbank ergriff erste Notfallmaßnahmen am 28. September, nachdem ein in dieser Form noch nie dagewesener Abverkauf langlaufender britischer Staatsanleihen - so genannter Gilts - drohte, mehrere LDI-Fonds (Liability-Driven-Investment-Fonds) zu Fall zu bringen, die in großem Umfang von britischen Pensionsfonds gehalten werden.
Das britische Pfund reagierte zunächst mit einer Erholungsbewegung auf die Ankündigung der BoE, gab die Gewinne aber recht zügig wieder ab und notierte zuletzt 0,36 Prozent niedriger gegenüber dem US-Dollar.
An den britischen Anleihemärkten tat sich bis 09:05 Uhr nach dem gestrigen Renditeanstieg nicht viel: Die 30-jährige Rendite bewegte sich in der Nähe ihrer mehrjährigen Höchststände, ebenso wie die zehnjährige Rendite.