Von Geoffrey Smith
Investing.com -- Mit Spannung blicken die Tesla-Fanboys auf die Bekanntgabe der Quartalszahlen heute nach US-Börsenschluss. Ein weiterer Quartalsgewinn würde Tesla für die Aufnahme in den S&P 500 qualifizieren. Die Gespräche über das nächste Konjunkturpaket im US-Kongress verlaufen aufgrund von Differenzen zwischen der Regierung und den Republikanern im Senat sowie zwischen Republikanern und Demokraten mühsam. Der Goldpreis steht kurz davor, sein Allzeithoch von vor neun Jahren zu testen, während Silber ebenfalls ausbricht. Die Wall Street dürfte uneinheitlich in den Handelstag starten, während der Ölpreis infolge der API-Daten unter Druck steht. Folgendes sollten Sie am Mittwoch, dem 22. Juli, über das Geschehen an den Finanzmärkten wissen:
1. Showtime für Tesla
Die Stunde der Wahrheit für Tesla (NASDAQ:TSLA), dem nach Marktwert wertvollsten Autobauer auf der ganzen Welt, steht unmittelbar bevor. Beziehungsweise legt der US-Elektroautobauer seine Ergebnisse für das zweite Quartal heute nach US-Börsenschluss vor. Und das zu einem Zeitpunkt, an dem die Tesla-Bewertung mehr denn je auf Glauben einiger Tesla-Fanboys und nicht auf einer rationalen Fundamentalanalyse beruht.
Analysten gehen davon aus, dass Tesla bei einem Quartalsumsatz von 5 Milliarden Dollar 19 Cent pro Aktie Verluste gemacht hat. Die Hoffnung der Retail-Bullen beruht jedoch auf überraschend starken Auslieferungszahlen und auf dem Durchsickern interner Memos von CEO Musk, die darauf hindeuten, dass das Unternehmen den Breakeven erreichen könnte. Allerdings gilt Musk als Schönredner, der viele Dinge verspricht, aber nur in den seltensten Fällen auch tatsächlich liefert.
Ein weiterer Quartalsgewinn wäre eine notwendige - aber nicht maßgebliche - Voraussetzung für die Aufnahme in den S&P 500, wodurch eine Vielzahl passiv verwalteter Fonds gezwungen wäre, die Aktien zu kaufen. Spekulationen über die Aufnahme in den S&P 500 waren ein wesentlicher Faktor für die 60%-Rallye der Aktie seit Ende Juni.
Lesen Sie auch: Wenn der Chef Milliarden kassiert und die Mitarbeiter auf Gehalt verzichten müssen
2. Verhandlungen über weiteres Konjunkturpaket geraten ins Stocken
Die Verhandlungen über ein weiteres US-Konjunkturpaket werden fortgesetzt, und es bleiben nur noch neun Tage, bis viele der derzeitigen Unterstützungsmaßnahmen auslaufen.
Senatschef Mitch McConnell sagte am Dienstag, dass er weitere Direktzahlungen an Personengruppen vorschlagen werde, die unter einer bestimmten Einkommensschwelle liegen, ähnlich wie die 1.200-Dollar-Schecks, die zuvor ausgestellt wurden. Das von den Republikanern geforderte 1 Billionen Dollar schwere Konjunkturpaket liegt jedoch weit entfernt von dem 3 Billionen Dollar-Paket, das von den Demokraten ausgearbeitet wurde.
Abgesehen von den Grabenkämpfen mit den Demokraten ist nicht klar, ob die Republikaner im Senat dem Wunsch von Präsident Trump zustimmen, eine Lohnsteuersenkung in den Gesetzentwurf aufzunehmen.
3. Wall Street uneinheitlich: Microsoft (NASDAQ:MSFT), CSX (NASDAQ:CSX) und Chipotle (NYSE:CMG) im Fokus
Die US-Aktienmärkte dürften uneinheitlich in den Handel starten. Der Dow und der S&P 500 legen den Rückwärtsgang ein, während sich die Nasdaq nach den gestrigen Verlusten stabilisiert.
Der Dow Futures fiel um 120 Punkte oder 0,4%, während der S&P-500-Futures um 0,4% absackte. Der Nasdaq-100-Futures bewegte sich kaum von der Stelle.
Thermo Fisher (NYSE:TMO) und Check Point Software (NASDAQ:CHKP) haben jeweils die Erwartung an ihre Quartalsergebnisse übertroffen. Im weiteren Tagesverlauf werden noch Microsoft, CSX, Chipotle Mexican Grill (NYSE:CMG) und Las Vegas Sands (NYSE:LVS) ihre Zahlen vorlegen.
4. Gold und Silber erleben Boom
Gold- und Silber-Futures setzten ihren Höhenflug fort. Ein schwacher US-Dollar sowie historisch tiefe Realzinsen könnten auf Jahre hinaus die beiden Edelmetalle unterstützen. Der Goldpreis gewann 0,8% auf 1.857,80 Dollar pro Feinunze, während der Silberpreis um 3,9% auf 22,40 Dollar stieg.
5. Ölpreis schwächelt nach Lagerdaten
Die Ölpreise haben sich von ihren Höchstständen der letzten vier Monate zurückgezogen, nachdem das American Petroleum Institute in der vergangenen Woche einen Anstieg der US-Rohöllagerbestände um 7,54 Millionen Barrel gemeldet hatte.
Die Zahlen lassen neue Zweifel daran aufkommen, ob sich die US-Brennstoffnachfrage nachhaltig erholen kann, solange der Süden und Westen des Landes weiterhin über steigende Corona-Zahlen berichten.
Der US-Ölpreis WTI verbilligte sich um 1,1% auf 41,45 Dollar je Barrel und die Nordseesorte Brent sank um 1,0% auf 43,88 Dollar je Barrel.