Von Senad Karaahmetovic
Investing.com - Zur Ankurbelung der lahmenden chinesischen Wirtschaft will China einem Reuters-Bericht zufolge einen 500 Milliarden Yuan (74,69 Milliarden Dollar) schweren Infrastrukturfonds auflegen.
Wegen der durch die Corona-Pandemie hervorgerufenen Störungen in der Lieferkette verlor China sein Wachstumsziel in den letzten Monaten zunehmend aus den Augen. Mittlerweile gibt es aber erste Anzeichen für eine zaghafte Erholung. Gleichwohl sieht sich das Reich der Mitte nach wie vor mit großen Herausforderungen konfrontiert, die das Wachstum bremsen. Dazu gehören eine Verlangsamung der Konsumausgaben, eine trübe Stimmung auf dem Immobilienmarkt und die Sorge vor einer neuen Infektionswelle.
Der neue Infrastruktur-Investitionsfonds soll Berichten zufolge im dritten Quartal aufgelegt werden. Schon in den letzten den letzten Wochen hat Peking zahlreiche neue Maßnahmen ergriffen, um die Wirtschaft wieder auf Touren zu bringen. Doch Analysten schätzen, dass die Volksrepublik ihr BIP-Ziel von rund 5,5 % nur schwer erreichen kann, ohne von ihrer Null-Covid-Politik abzurücken.
Chinas Wirtschaft wurde hauptsächlich durch fiskalische Stimulus-Maßnahmen gestützt, die als Reaktion auf die Auswirkungen des Coronavirus ergriffen wurden. Gleichzeitig lockert die People's Bank of China (PBoC) weiterhin ihre Geldpolitik, um die Finanzierungskosten zu senken.
Nun beschloss die Regierung, sich verstärkt im Bereich der Infrastrukturinvestitionen zu engagieren und versprach 800 Milliarden Yuan an neuen Krediten und 300 Milliarden Yuan an Finanzobligationen.
Zwar schafft es China, die Verbraucherinflation unter Kontrolle zu halten und den politischen Machthabern genügend Spielraum für die Ankurbelung des Wirtschaftswachstums zu geben, doch warnen einige Experten auch vor den Auswirkungen globaler kostentreibender Faktoren auf die Inlandspreise in der zweiten Jahreshälfte 2022.