von Gina Lee
Investing.com - Der Dollar stieg am Dienstagmorgen in Asien und behauptete sich gegenüber vergleichbaren Niedrigzinswährungen, da auf eine schnellere wirtschaftliche Erholung von Covid-19 gewettet wird und die Toleranz gegenüber höheren US-Anleiherenditen zunahm.
Der Dollar-Index, der die amerikanische Währung gegenüber einem Korb aus anderen Währungen abbildet, lag gegen 05:56 MEZ um 0,22% höher auf 91,223.
Der USD/JPY Kurs legte um 0,07% auf 106,82 zu.
Der AUD/USD Kurs sank um 0,19% auf 0,7754, während der NZD/USD Kurs um 0,26% auf 0,7244 nachgab.
Der USD/CNY Kurs stieg leicht um 0,12% auf 6,4725, während der GBP/USD Kurs um 0,36% auf 1,3872 sank.
Der Dollar kletterte über ein nächtliches Drei-Wochenhoch und könnte Kurs auf sein Februar-Hoch von 91.600 nehmen. Auf der anderen Seite des Atlantiks fiel der Euro auf 1,2049 USD und erreichte damit den niedrigsten Stand seit fast zwei Wochen.
Spitzenvertreter der Europäischen Zentralbank (EZB) äußerten sich besorgt über jüngsten Erhöhungen der Anleiherenditen. EZB-Präsidentin Christine Lagarde sagte, die Zentralbank werde einen vorzeitigen Anstieg der Kreditkosten für Unternehmen und Haushalte verhindern, während François Villeroy de Galhau, der Gouverneur der Bank von Frankreich, meinte, die Zunahme der Anleiherenditen sei teilweise nicht gerechtfertigt und die EZB müsse über das Anleihekaufprogramm dagegen halten.
Die EZB hob sich in ihrem Ton deutlich von der Federal Reserve ab. Deren Vorsitzender Jerome Powell zeigte sich nicht übermäßig besorgt über den Anstieg der Anleiherenditen, und der Präsident der Fed von Richmond, Thomas Barkin, schlug vor, dass höhere langfristige Anleiherenditen eine Anpassung an stärkere Wachstums- und Inflationsaussichten sein könnten. Der Präsident der US-Notenbank von Atlanta, Raphael Bostic, sagte in der vergangenen Woche sogar, dass die Anleiherenditen vergleichsweise niedrig geblieben sind.
"Die Zentralbanken betrachten die Signale, die vom jüngsten Anstieg der Renditen gesendet wurden, weiterhin unterschiedlich. Die Fed sieht diese als positives Signal an", schrieb Tapas Strickland, Direktor für Wirtschaft und Märkte der National Australian Bank, in einer Notiz.
In Asien ließ die Reserve Bank of Australia (RBA) den Leitzins für März auf 0,10% stehen. Die Entscheidung entsprach den Erwartungen und bestätigte die Prognose der RBA für drei weitere Jahre mit Zinssätzen nahe Null.
Die Zentralbank hat ihre Anleihekäufe nach einem weltweiten Ausverkauf am Anleihemarkt verstärkt, und jede weitere Warnung vor steigenden Renditen könnte den jüngsten Aufschwung begrenzen, warnten einige Anleger.
"Der Markt ist seit einiger Zeit euphorisch und alle sagen, dass der Dollar aufgrund des steigenden Risikoappetits schwächer wird. Aber die Ölpreise sind gestern gesunken und auch Gold ist gefallen. Wenn die Rohstoffmärkte sich der Realität bewusst werden, könnten wir eine gewisse Schwäche bei den rohstoffgebundenen Währungen bekommen", sagte Makoto Noji, Chef-FX-Stratege von SMBC Nikko Securities, gegenüber Reuters.
Darüber hinaus wird in dieser Woche im US-Senat das von Präsident Joe Biden vorgeschlagene Konjunkturpaket in Höhe von 1,9 Billionen US-Dollar debattiert werden, das die Hoffnungen auf eine solide Erholung der US-Wirtschaft weiter hoch hält.