NEW YORK (dpa-AFX) - Unsicherheit schwappt am Freitag aus Europa auf die New Yorker Aktienbörsen über: Der ungelöste Schuldenstreit mit Griechenland drückt auf die Stimmung an der Wall Street. Der Future auf den US-Leitindex Dow Jones Industrial (US 30) stand vor dem Handelsauftakt mit einem Drittel Prozent im Minus. Der Terminkontrakt auf den technologielastigen Auswahlindex Nasdaq 100
Vor allem das heftige Nachrichten-Hickhack aus Europa mit der brandheißen Griechenland-Krise belastet Händlern zufolge die Erwartungen der Börsianer. Die ersten Konjunkturdaten aus den USA in Form der Erzeugerpreise für Mai konnten kaum Entspannung bringen. Sie zeigen laut Volkswirtin Viola Julien von der Helaba einen weiterhin gedämpften Inflationsdruck auf der Produzentenseite. Spekulationen über eine baldige Zinswende sollten aus ihrer Sicht hiervon nicht forciert werden. Im Verlauf steht noch der Indikator der Uni Michigan auf der Agenda.
Vorbörslich sprangen die Papiere von T-Mobile US (NYSE:TMUS) derweil mit fast 4 Prozent ins Plus. Der US-Satellitenfernsehanbieter Dish feilt laut "Wall Street Journal" weiter an einem möglichen Gebot für die US-Mobilfunktochter der Telekom(XETRA:DTEGn). Derzeit liefen Gespräche mit Banken über die Finanzierung eines Baranteils, der sich bis auf 15 Milliarden Dollar belaufen könnte, berichtete die Zeitung.
Auch die Anteile am Kurznachrichtendienst Twitter (NYSE:TWTR) verteuerten sich vor Handelsstart um 3 Prozent. Unternehmenschef Dick Costolo, wirft nach der Dauerkritik von Anlegern und einem Absturz der Aktie das Handtuch. Mitgründer Jack Dorsey übernimmt die Führung bis ein neuer Chef gefunden ist. JPMorgan-Analyst Doug Anmuth bekräftigte seine Kaufempfehlung. Er rechnet mit größeren Veränderungen am Produkt. Zudem könnte das neue Management stärker das Wohl der Aktionäre im Blick haben mit einem guten Kursverlauf.
Die Papiere von General Electric (GE) (NYSE:GE) bewegten sich hingegen kaum. Der französische Alstom-Konzern (PSE:PALO) will den umstrittenen Verkauf seiner zentralen Energiesparte an die US-Amerikaner mit möglichen Zugeständnissen an die Wettbewerbshüter retten. Die von der EU-Kommission erstellte Liste mit Bedenken gegen den Verkauf seien Bestandteil der vertieften Untersuchung des Deals, teilte Alstom (PARIS:ALSO) am Freitag in Paris mit. Jetzt könne das Unternehmen zusammen mit General Electric auf die kritisierten Punkte eingehen.