NEW YORK (dpa-AFX) - Sorgen um die sich verschärfende Krise in der Ukraine sowie teilweise enttäuschende Quartalsbilanzen haben den US-Aktienmarkt zum Wochenausklang belastet. Der Dow Jones Industrial (DJI:DJI) gab am Freitag rund zwei Stunden vor Handelsschluss um 0,86 Prozent auf 16 360,41 Punkte nach und verzeichnet damit auf Wochensicht bislang ein Minus von 0,3 Prozent. Der S&P 500 (SPI:INX) sank am Freitag um 0,76 Prozent auf 1864,24 Punkte und der Technologieindex Nasqaq 100 büßte 1,46 Prozent auf 3538,63 Punkte ein. Vor allem der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine mache die Investoren nervös, da die Spannungen zunähmen, sagte ein Händler.
Die Konjunkturdaten fielen gemischt aus: Die Stimmung unter den Einkaufsmanagern im Bereich Dienstleistungen hatte sich im April überraschend eingetrübt, wie das Marktforschungsinstitut Markit berichtete. Das Verbrauchervertrauen hatte sich dagegen laut der endgültigen Schätzung der Universität Michigan im April überraschend kräftig aufgehellt.
Unter den Großkonzernen, die Zahlen vorgelegt hatten, standen besonders die Papiere von Microsoft NYS:MSFT im Blick. Sie legten im Dow um 0,30 Prozent zu, hatten allerdings zeitweise mit mehr als einem Prozent sogar an der Spitze im Leitindex gestanden. In seinem ersten Quartal an der Spitze des Softwarekonzerns hatte sich der neue Konzernchef Satya Nadella zwar mit einem geschrumpften Gewinn zufriedengeben müssen, die Erfolge im Cloud-Geschäft retteten aber die Quartalsbilanz. Insgesamt übertraf der Software-Konzern mit seinen Zahlen zum dritten Geschäftsquartal die Erwartungen der Analysten.
Favorit waren nun jedoch die Papiere von McDonald's NYS:MCD (FSE:MDO), die um 0,77 Prozent zulegten. Sie profitierten vom Geschäftsbericht des Konkurrenten Burger King NYS:BKW, desssen Gewinn im abgelaufenen Quartal nach dem angestoßenen Wandel bei der Fastfood-Kette im Jahresvergleich um fast 70 Prozent gestiegen war. Die Titel von Burger King gewannen etwas mehr als zwei Prozent.
Die Aktien von Visa NYS:V (FSE:3V64) hielten im Dow hingegen die rote Laterne mit minus 4,25 Prozent. Beim Kreditkartenkonzern wachsen die Sorgen wegen des sich zuspitzenden Konflikts in Russland und der Ukraine. Visa rechnet im laufenden Geschäftsjahr aufgrund der eingeleiteten Sanktionen mit sinkenden grenzüberschreitenden Umsätzen. Im zweiten Geschäftsquartal hatte der Konzern die Sanktionen aber noch wenig gespürt.
Im Nasdaq-Auswahlindex wurden die Anteilscheine von Amazon (FSE:AMZ) NAS:AMZN von den Anlegern abgestraft und brachen als schwächster Wert um etwas mehr als neun Prozent ein. Der weltgrößte Online-Händler hatte seinen Umsatz zuletzt zwar kräftig gesteigert, schrieb aber weiter schmale Gewinne. Hohe Investitionen hatten belastet. Sehr schwach zeigten sich auch die Ford-Aktien (FSE:FMC1) NYS:F nach einem Gewinneinbruch im abgelaufenen Quartal. Sie büßten im S&P-100-Index etwas mehr als drei Prozent ein.