Investing.com - Aurora, ein Entwickler von Hard- und Software für selbstfahrende Fahrzeuge, hat einem Börsengang über eine Fusion mit Reinvent Technology Partners Y (NASDAQ:RTPY) zugestimmt. Bei Reinvent Technology Partners Y handelt es sich um ein SPAC, also einer leeren Unternehmenshülle, die von LinkedIn-Mitbegründer Reid Hoffman und Zynga (NASDAQ:ZNGA)-Gründer Mark Pincus kontrolliert wird. Laut Pitchbook beträgt die implizite Bewertung der Roboterfahrzeug-Firma 13 Milliarden US-Dollar.
SPACs sammeln Gelder durch einen Börsengang (IPO) ein, um dann ein bestehendes Unternehmen zu übernehmen oder mit ihm zu fusionieren.
Aurora will durch den Deal 2 Milliarden Dollar einsammeln, einschließlich der Barmittel, die im Trust von Reinvent gehalten werden, und einer PIPE-Finanzierung in Höhe von 1 Milliarde Dollar, die von Baillie Gifford, Fidelity Management & Research, T. Rowe Price, Canada Pension Plan Investment Board und anderen kommt.
Seit seiner Gründung im Jahr 2017 hat Aurora 1,22 Milliarden US-Dollar an Privatkapital gesammelt, darunter eine 400-Millionen-Dollar-Investition von Uber (NYSE:UBER), die an die Übernahme der Uber-Einheit für selbstfahrende Fahrzeuge durch Aurora gekoppelt war. Im Gegenzug erhielt der US-Fahrdienstriese eine Beteiligung an Aurora.
Reinvent Technology hat insgesamt drei Blankoscheck-Unternehmen aufgelegt. Die ersten beiden haben bereits Verschmelzungen mit dem Lufttaxi-Spezialisten Joby Aviation (NYSE:RTP) und Hippo (NYSE:RTPZ), einem Insurtech-Unternehmen, angekündigt.
Auroras Zusammenschluss mit dem dritten SPAC von Reinvent hebt sich dadurch hervor, dass Hoffman eine Vorgeschichte mit dem Unternehmen für autonome Fahrzeuge hat. 2018 kam er in den Vorstand von Aurora, als Greylock Partners, wo er Gesellschafter ist, in die 90 Millionen Dollar schwere Finanzierung der Serie A des Unternehmens investierte.
Es handelt sich also laut Pitchbook um eine der ersten SPAC-Deals, bei der ein Investor auf beiden Seiten der Transaktion beteiligt ist, "was von den Aufsichtsbehörden unter bestimmten Bedingungen erlaubt ist."
Mit Partnern wie Toyota (NYSE:TM), Uber und den LKW-Herstellern Volvo (ST:VOLVb) und PACCAR (NASDAQ:PCAR) zielt Aurora mit seiner Technologie auf eine ganze Reihe von Fahrzeugen, Lieferdiensten und Mobilitätsunternehmen. Ziel ist es, Fahrzeuge auf Level 4 des autonomen Fahrens zu bringen, was wiederum bedeutet, dass während der Fahrt keine menschliche Interaktion mehr nötig ist.
Aurora will seine Technologie bis Ende 2023 in Lkws der Klasse 8 von Volvo und Paccar integrieren. Sobald die Lkw auf den Straßen rollen, generiert das Startup Einnahmen pro Kilometer.
Aurora beziffert den Weltmarkt für das Lkw-Transportgewerbe, Last-Mile-Delivery und Fahrdienste auf ein Gesamtvolumen von 9,4 Billionen US-Dollar.