Von Geoffrey Smith
Investing.com -- Für die Anteilscheine von Barclays (LON:BARC) ging es am Montag im Londoner Handel um 3,7% nach unten. Hintergrund ist eine Gewinnwarnung der britischen Bank wegen der Ausgabe von zu vielen strukturierten Anleihen.
Das Bankhaus rechnet deshalb mit einer Nettobelastung des Ergebnisses in Höhe von 450 Millionen Pfund (590 Millionen Dollar) und einem Rückgang der harten Kernkapitalquote (Core Tier 1) um fast 30 Basispunkte. Dabei handelt es sich um eine Kennzahl zur Messung der Finanzkraft, die von Aufsichtsbehörden und Investoren genau verfolgt wird.
Als Folge davon kündigte Barclays an, den Start seines Aktienrückkaufs in Höhe von 1 Milliarde Pfund zu verschieben. Den Plan hatte die Bank erst am 23. Februar angekündigt.
Bei strukturierten Schuldverschreibungen handelt es sich um komplexe Schuldtitel, die von den Banken häufig auf die spezifischen Bedürfnisse bestimmter Kunden mit festverzinslichen Wertpapieren zugeschnitten werden. Aufgrund ihrer Komplexität haben Aufsichtsbehörden, Käufer und die Risikomanagementabteilungen der Banken ein Interesse daran, die Menge solcher Schuldtitel in engen Grenzen zu halten.
2019 hatte Barclays zwar versucht, die Emission solcher Titel auf 5 Milliarden Dollar zu begrenzen, doch am Ende wurden 20,8 Milliarden Dollar als maximaler Gesamtwert für die Emissionsbedingungen im August 2019 eingetragen.
In einer Stellungnahme erklärte Barclays weder, wie es zu dem Fehler gekommen war, noch warum es fast drei Jahre gedauert hat, ihn aufzudecken.
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