Von Dhirendra Tripathi
Investing.com - Die Bayer-Aktie (DE:BAYGN) legte am Montag in Frankfurt um 2,7 Prozent zu. Vorausgegangen waren Berichte, wonach der langfristige Investor Temasek aus Singapur die Absetzung des Vorstandsvorsitzenden Werner Baumann fordert.
Temasek hat seit langem Bedenken hinsichtlich der operativen Geschäftsentwicklung des Konzerns unter Baumann und der mangelnden Nachfolgeregelung, die der staatliche Investor dem Unternehmen gegenüber geäußert hat, so Bloomberg.
Dem Bericht zufolge erwägt Temasek im Vorfeld der Aktionärsversammlung im nächsten Monat unter anderem ein Misstrauensvotum gegen Baumann oder ein Votum gegen die Entlastung des Managements. Beides würde den Druck auf den Bayer-Vorstand deutlich erhöhen, die Führungsspitze neu zu besetzen.
Temaseks aktivistischer Ansatz ist ungewöhnlich für die Firma. Es baute 2018 einen Anteil von rund 4 % an dem deutschen Unternehmen auf und unterstützte Bayer (OTC:BAYRY) bei der umstrittenen 63-Milliarden-Dollar-Übernahme von Monsanto (NYSE:MON). Die von Baumann forcierte Akquisition hat das Unternehmen Milliarden von Dollar an Rechtsstreitigkeiten gekostet, weil Monsantos Pflanzenschutzmittel Roundup wahrscheinlich Krebs verursacht.
Der Schweizer Investor Alatus sprach sich bereits gegen eine Entlastung Baumanns und seines Management-Teams auf der Hauptversammlung am 29. April aus. Er verwies auf den erheblichen Marktwertverlust während seiner Amtszeit. Laut Bloomberg hat die Bayer-Aktie seit dem Abschluss des Monsanto-Deals 39 % an Wert verloren, ist aber in diesem Jahr bisher um 29 % gestiegen.
In dem Schreiben, das auf der Bayer-Website veröffentlicht wurde, kritisiert Alatus, dass es der Konzern versäumt habe, eine Strategie für langfristiges Wachstum in den Geschäftsbereichen Crop Science und Pharma vorzulegen. Zudem forderte Alatus, dass die Aktionäre auf der Hauptversammlung einzeln über Mitglieder des Bayer-Führungsteams abstimmen können, anstatt nur über die gesamte Geschäftsführung.
Die Frustration der Investoren über die Unternehmensführung könnte auch dazu führen, dass Bayer die Forderung nach einer Aufteilung des Unternehmens in die Bereiche Landwirtschaft, Pharma und Consumer Healthcare überdenkt.
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