Von Peter Nurse
Investing.com - Die europäischen Aktienmärkte werden am Freitag vor dem großen Verfall überwiegend tiefer in den Handel gehen. Sorgen über die globale Konjunkturerholung nach der Corona-Krise halten die Anleger in Atem.
Der CAC 40 Future sank um 0,2% und der FTSE 100 Future büßt 0,7% ein, während der DAX Future um 0,1% zulegte.
Schwache Daten vom US-Immobilien- und Arbeitsmarkt belasteten gestern die Stimmung an der Wall Street.
Ähnlich sah es am Freitag in Europa aus. So stiegen zwar die britischen Einzelhandelsumsätze per August um 0,8% gegenüber dem Vormonat (erwartet 0,7%). Im Vergleich zum Juli (+3,7%) hat sich das Wachstum aber drastisch verlangsamt.
Während in Europa eine Art Wiederaufschwung im Gange ist, da die Lockdowns gelockert und die Geschäfte wieder geöffnet wurden, haben Länder wie Frankreich, Spanien und Großbritannien mit einer zweiten Corona-Welle zu kämpfen.
Das erhöht die sehr reale Möglichkeit erneuter Restriktionen und Lockdowns.
"Das Aufflammen der Zahl der Covid-19-Infektionen in den Sommermonaten hat sehr deutlich gemacht, dass das Wachstum ohne wirksamen Impfstoff gestört wird", sagte Peter Vanden Houte, Chefökonom bei ING.
Weltweit haben die Coronavirus-Fälle nach Angaben der Johns Hopkins University die Schwelle von 30 Millionen überschritten. Mehr als sechs Monate nach Beginn der Pandemie zeigen die Infektionen keine Anzeichen einer Verlangsamung. Die Zahl der Todesopfer nähert sich der 1 Million. Die USA führen die Liste mit fast 200.000 Todesopfern an.
Die Investoren sind immer noch beunruhigt über die Entscheidung der US-Notenbank, keine zusätzlichen Impulse zu geben, während der Kongress über ein neues Entlastungsgesetz diskutiert. Der 750 Milliarden Euro schwere Rettungsfonds der Europäischen Union soll derweil erst im nächsten Jahr in Kraft treten.
In den Unternehmensnachrichten hat die spanische Caixabank (MC:CABK) die Bedingungen für die Übernahme des staatlichen Kreditgebers Bankia (MC:BKIA) bekannt gegeben, durch die die größte inländische Bank Spaniens entstehen wird.
Das Fusionsfieber hält derweil an: Laut Bloomberg erwägt die Invesetmentgesellschaft Apollo Global Management (NYSE:APO) die Übernahme des Kunststoffherstellers Covestro (DE:1COV), während die Londoner Börse (LON:LSE) auch mit Euronext (PA:ENX) über einen möglichen Verkauf der Borsa Italiana verhandelt.