Berlin, 08. Okt (Reuters) - Im Preisstreit mit Telefonica (MC:TEF) Deutschland 2Dn.DE hat die United-Internet-Tochter 1&1 Drillisch DRIG.DE nach eigenen Angaben einen Etappensieg errungen. Ein Schiedsgutachter komme in einem neuen Entwurf zu dem Ergebnis, dass die von Telefonica im Dezember 2018 geltend gemachte Preiserhöhung im geprüften Zeitraum (2016 bis 2020) in voller Höhe unberechtigt sei, teilte der Mobilfunk-Anbieter am Donnerstagabend mit. Dementsprechend führe die Preiserhöhung aus Dezember 2018 nicht zu einer Zahlungsverpflichtung von 1&1 Drillisch. Die Parteien könnten zu den Rechtsausführungen des neuen Gutachtenentwurfs Stellung nehmen. 1&1 Drillisch gehe davon aus, dass das finale Schiedsgutachten bis Ende des Jahres vorliegen werde.
Telefonica Deutschland teilte wenig später mit, dass laut Gutachten eine Beteiligung von 1&1 Drillisch an den Kosten für die Spektrumsauktion 2015 lediglich für den Zeitraum 2016-2020 zurückgewiesen worden sei. Über den Anspruch in Folgejahren sei im Rahmen des Gutachtens nicht entschieden worden. Der unabhängige Gutachter habe festgestellt, dass Telefonica Deutschland ab 2021 berechtigt sei, entsprechende Überprüfungen einer Kostenbeteiligung auf Basis des Gutachtens zu beantragen.
Drillisch nutzt das Netz von Telefonica Deutschland. Im Zuge der Auflagen für den Erwerb von E-Plus im Jahr 2014 hatte sich Telefonica Deutschland verpflichtet, bis zu 30 Prozent der Netzkapazität an einen Wettbewerber zu verkaufen. Der Vertrag mit Drillisch ermöglicht eine Überprüfung der Konditionen zweimal im Jahr.