von Dhirendra Tripathi
Investing.com – Für die Anteilsscheine der ASML (NASDAQ:ASML) ging es im US-Frühhandel an der Nasdaq in einem insgesamt schwachen Umfeld für Technologieaktien um 5,4% bergab.
Auch die Chiphersteller STMicroelectronics (PA:STM) und Infineon (DE:IFXGn) verbuchten Verluste von mehr als 4 %. Die Papiere des Zahlungsverkehrsunternehmens Adyen (AS:ADYEN), ein weiterer Technologieliebling der europäischen Märkte, rutschten um 5,0 % ab.
New Street-Analyst Pierre Ferragu hatte ASML zuvor auf "neutral" herabgestuft und ein Kursziel von 660 Euro genannt. Gegenüber dem aktuellen Niveau von 670 Euro im Amsterdamer Handel entspricht dies einem Abschlagspotenzial von 2,5 %.
Ferragu behielt seine Fünf-Jahres-Prognose für die Aktie bei, meinte aber, dass die Rekordbewertungen das Aufwärtspotenzial begrenzen, während das Unternehmen bereits einen Großteil seines Spielraums zur Steigerung der Margen ausgeschöpft hat.
Als das Update für das zweite Quartal im Juli veröffentlicht wurde, erwartete ASML für das dritte Quartal einen Nettoumsatz von rund 5,3 Milliarden Euro bei einer Bruttomarge von knapp über 50%.
Nach Einschätzung von New Street-Analyst Ferragu werde sich die Nachfrage nach Speicherchips und NAND-Chips im Jahr 2022 abschwächen.
Das niederländische Unternehmen fertigt Anlagen, die von den weltweit größten Unternehmen zur Herstellung von Chips für Mobiltelefone, Laptops, Fernsehgeräte und Autos genutzt werden. Außerdem bietet es Software und Dienstleistungen an, die den Firmen bei der Massenproduktion von Mustern auf Silizium helfen. Einige der neuesten Halbleiterkomponenten, die in Laptops, Handys und anderen digitalen Geräten zum Einsatz kommen, können nur mit Anlagen von ASML hergestellt werden.
Für Unternehmen wie ASML und seine Kunden bot die Pandemie eine einmalige Gelegenheit, als Wohnungen zu Büros umfunktioniert wurden und die Nachfrage nach digitalen Geräten boomte. Angesichts längerer Warteschlangen für Produkte wie Mobiltelefone und Laptops begannen die Chiphersteller mit dem Aufbau neuer Kapazitäten. Auch wenn dieser Investitionszyklus voraussichtlich noch Jahre andauert, führte die lockere Geldpolitik doch dazu, dass die Anleger in den letzten 18 Monaten den größten Teil der zu erwartenden Gewinne bereits eingepreist haben.