Von Dhirendra Tripathi
Investing.com - Die Facebook-Aktie (NASDAQ:FB) gab am Montag vorbörslich um 0,5 % ab. Anlass zur Sorge bereitete eine neue Artikelserie der Washington Post in der vergangenen Woche, die den Vorwurf der Whistleblowerin Frances Haugen untermauerte, der Social-Media-Riese stelle den Profit über die Sicherheit seiner Nutzer.
Ein neuer anonymer Whistleblower, den die Post zitiert, hat Beispiele angeführt, die den lockeren Umgang der Facebook-Mitarbeiter mit Untersuchungen des Kongresses zeigen.
Laut einer eidesstattlichen Erklärung des neuen Whistleblowers soll der Kommunikationsbeauftragte von Facebook, Tucker Bounds, im Jahr 2017, nachdem die Vorwürfe der russischen Einmischung in die Präsidentschaftswahlen des Vorjahres für Aufregung gesorgt hatten, gesagt haben: "Das wird ein Strohfeuer sein. Einige Gesetzgeber werden stinksauer sein. Und in ein paar Wochen werden sie sich dann mit etwas anderem beschäftigen. In der Zwischenzeit drucken wir Geld im Keller, und uns geht es gut".
In anderen Berichten der Post wurde behauptet, dass der Gründer Mark Zuckerberg bei jeder wichtigen Entscheidung des Unternehmens ein Mitspracherecht hat.
Einem weiteren WaPo-Bericht zufolge hat Facebook zur Zeit des Parteikongresses der Kommunistischen Partei Vietnams im Januar die Zensur von "staatsfeindlichen" Beiträgen deutlich verschärft. In dem Bericht hieß es, Zuckerberg habe persönlich entschieden, dass Facebook den Forderungen von Hanoi nachkommen würde.
In einer Erklärung gegenüber der Post begründete das blaue Netzwerk die Zensur in Vietnam mit der " Sicherstellung der Verfügbarkeit unserer Dienste für Millionen von Menschen, die sich täglich auf sie verlassen".
Dies war Bestandteil einer breiter angelegten Strategie, die darauf abzielte, durch die Facebook-Kampagne "Internet.org", die ursprünglich als Dienst für untervernetzte Menschen im digitalen Zeitalter konzipiert war, zur wichtigsten Nachrichtenquelle in Entwicklungsländern zu werden.
Neben den zuletzt erhobenen Vorwürfen hat Facebook auch noch mit Berichten zu kämpfen, wonach sich die Nutzer von der Plattform abwenden und die Datenschutzänderungen von Apple (NASDAQ:AAPL) die Werbeeinnahmen beeinträchtigen. Dabei handelt es sich zwar um geschäftliche Probleme, aber das Unternehmen wurde außerdem beschuldigt, seine eigenen internen Untersuchungen zu ignorieren, in denen festgestellt wurde, dass die Instagram-Plattform schädlich für Mädchen ist.