* Neue Hiobsbotschaften aus Japan bleiben aus
* Telekom verkauft Problem-Tochter T-Mobile USA an AT&T
* Ein Drittel des Dax-Plus geht auf das Konto der T-Aktie
(neu: Stimmen zu Telekom-Deal und MAN-Zahlen)
Frankfurt, 21. Mär (Reuters) - Fortschritte der japanischen
Rettungskräfte im Kampf gegen die Atom-Katastrophe im
Unglücksreaktor Fukushima haben Anleger am Montag zum Kauf
europäischer Aktienwerte ermuntert. Der Dax<.GDAXI> erhielt
zusätzlichen Schub vom rekordhohen Kursplus der Deutschen
Telekom
"Es ist ein ermutigendes Zeichen, dass über das Wochenende keine neuen Hiobsbotschaften aus Japan kamen und dass man die Lage dort langsam in den Griff zu bekommen scheint", sagte ein Börsianer. Viele Investoren drängten nun in den Markt, weil sie bei einer weiteren Entspannung der Lage in Japan Kursgewinne erwarteten und diese Bewegung auf keinen Fall verpassen wollten. "Der Kaufdruck ist enorm", fügte er hinzu.
Marktanalyst Heino Ruland von Ruland Research wies noch auf einen anderen Aspekt hin: "Warren Buffett hat japanische Aktien als günstige Investition bezeichnet. Offenbar nimmt der deutsche Markt die für morgen zu erwartende Erholung beim Nikkei-Index<.N225> vorweg." Der legendäre US-Großinvestor hatte gesagt, die drastischen Kursverluste nach dem verheerenden Erdbeben vor etwas mehr als einer Woche eröffneten die Chance zum Einstieg in den japanischen Markt. Die Tokioter Börse blieb am Montag wegen eines Feiertages geschlossen.
DIVIDENDENAUFSCHLAG VON MAN LOCKT INVESTOREN
Mit dem größten Tagesplus ihrer Geschichte reagierte die
T-Aktie auf den Verkauf von T-Mobile USA: Sie legte bis zu 16,3
Prozent auf 11,15 Euro zu und notierte damit auf dem höchsten
Stand seit rund zwei Jahren. Fast drei Viertel des gesamten
Geschäfts im Dax gingen auf das Konto der Deutschen Telekom.
"Endlich eine gute Lösung für das 'US-Sorgenkind' der Deutschen
Telekom", lobte Analyst Dominik Klarmann von HSBC Trinkaus in
einem Kommentar. Aktienmarkt-Experte Ruland monierte allerdings,
der Bonner Konzern hätte beim Verkaufspreis mehr als die
vereinbarten 39 Milliarden Dollar herausschlagen können.
Equinet-Analyst Adrian Pehl wies darüber hinaus auf mögliche
wettbewerbrechtliche Hürden hin. AT&T und T-Mobile kämen
zusammen auf einen Marktanteil von 40 Prozent. Die auf dem
Frankfurter Parkett gehandelten Titel des
US-Telekom-Konzerns
Zu den Favoriten zählte außerdem MAN
(Reporter: Hakan Ersen; redigiert von Kerstin Leitel)