* Leitindex steigt auf höchsten Stand seit Juni 2008
* HeidelCement nach Zahlen größter Dax-Gewinner
* Blockade bei Potash-Kauf treibt BHP
(neu: US-Daten, US-Börse, FMC, BHP)
Frankfurt, 04. Nov (Reuters) - Die lockere Geldpolitik der
US-Notenbank Fed und etliche Unternehmensbilanzen haben am
deutschen Aktienmarkt für gute Stimmung gesorgt. Der Dax<.GDAXI>
knackte am Donnerstag die psychologisch wichtige Marke von 6700
Punkten und notierte bis zum Nachmittag 1,7 Prozent im Plus bei
6726 Zählern - dem höchsten Stand seit Juni 2008. Das 600
Milliarden Dollar schwere Hilfspaket der Fed für die
angeschlagene US-Wirtschaft sei keine Überraschung, sorge aber
dennoch für Erleichterung, sagte ein Börsianer. Nach der
abwartenden Haltung der Anleger hätten nun auch die überwiegend
positiven Bilanzzahlen wieder stärkere Durchschlagskraft. "Jetzt
können sich die Anleger wieder auf die vielen guten Ergebnisse
konzentrieren", sagte ein Händler. Auch die 7000-Punkte-Marke im
Dax sei nun kein weiter Weg mehr.
Gemischt ausgefallene US-Konjunkturdaten verpufften
weitgehend am Markt: Während die Produktivität der US-Wirtschaft
im dritten Quartal unerwartet stark gestiegen ist, fiel der
Wochenbericht vom Arbeitsmarkt schwach aus. "Die Anleger wissen,
dass die Fed Gewehr bei Fuß steht, von daher interessieren auch
Konjunkturdaten heute nicht weiter", sagte ein Börsianer. Die
US-Börsen starteten im Plus.
Einen Kurssprung am deutschen Aktienmarkt verbuchten die
Aktien von HeidelbergCement: Der Baustoffkonzern
profitierte im dritten Quartal bei kräftigen Umsatzzuwächsen von
seinem Kostensenkungsprogramm und schnitt besser ab als von den
Analysten erwartet. Die Titel legten als größter Dax-Gewinner in
der Spitze um 8,6 Prozent auf 40,82 Prozent zu. "Bei den Aktien
macht sich auch der große Nachholbedarf bemerkbar", sagte ein
Börsianer. HeidelCement hatten seit Jahresbeginn 22 Prozent
verloren.
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Schlusslicht im Dax waren Fresenius Medical Care
(FMC), die laut Händlern von einer Herunterstufung
belastet wurden. Die Aktie des Dialysespezialisten gaben um gut
drei Prozent auf 43,64 Euro nach. Nach dem starken Lauf der
vergangenen Monate dürfte den Aktien nun die Puste ausgehen,
schrieben die Analysten von Cheuvreux in einem Kommentar. Die
Papiere haben seit Jahresbeginn 21,7 Prozent gewonnen, der Dax
stieg im selben Zeitraum nur um gut elf Prozent.
Nicht punkten konnten Beiersdorf, die 1,8 Prozent
verloren. Der Kosmetikhersteller profitiert weiterhin nicht in
gleichem Maße von der anziehenden Konjunktur wie seine Rivalen.
Das Wachstum im Bereich Konsumartikel in Europa bleibe
schleppend, schrieben die Analysten von Equinet. Die
Konkurrenten Henkel und Unilever lagen 0,3
Prozent bzw. 5,9 Prozent im Plus. Der britisch-niederländische
Konsumgüterkonzern hat im dritten Quartal einen Umsatzanstieg im
Rahmen der Erwartungen erzielt.
EADS NACH AIRBUS-NOTLANDUNG AUF VERKAUFSLISTE
Auf der Verkaufsliste im MDax<.MDAXI> landeten EADS
mit einem Minus von vier Prozent. Belastet wurden die Aktien des
Luft- und Raumfahrtkonzerns laut Händlern von der Notlandung
eines Airbus[ARBU.UL] A380 der australischen Fluggesellschaft
Qantas, die von Triebswerksproblemen ausgelöst worden
war. An der Pariser Börse gaben die EADS-Papiere vier
Prozent nach. Auch die Aktien des britischen Herstellers der
Flugzeugturbinen, Rolls-Royce, fielen um 4,2 Prozent.
Pfeiffer Vacuum setzten dagegen ihren Höhenflug fort.
Die Aktien des Vakuumpumpen-Herstellers arbeiteten sich mit
einem Plus von 4,4 Prozent auf 79,31 Euro erneut an die Spitze
des TecDax<.TECDAX> vor. Am Vortag hatten sie bereits bis zu
17,4 Prozent zugelegt, nachdem Pfeiffer Vacuum seine
Jahresprognose erhöht hatte.
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Europaweit unter den Spitzenwerten waren BHP
Billiton, die im Stoxx50<.STOXX50> 5,4 Prozent höher
notierten. Die kanadische Regierung hatte überraschend ein Veto
gegen den Verkauf des heimischen Düngemittelkonzerns
Potash an den Bergbauriesen BHP eingelegt. Der deutsche
Potash-Konkurrent K+S legte um 1,3 Prozent zu.
(Reporter: Daniela Pegna; redigiert von Jörn Poltz)