* Ifo-Index verharrt auf hohem Vormonatsniveau
* Hoffnung auf steigende Kalipreise hilft K+S
* Aschewolke setzt Fluglinien zu
(neu: Mosaic, US-Börsen, griechische Banken, Solarworld)
Frankfurt, 24. Mai (Reuters) - Zuversichtlich stimmende
Konjunkturdaten aus Deutschland und eine technische Erholung
nach dem jüngsten Kursrutsch haben dem Dax<.GDAXI> am Dienstag
zu Gewinnen verholfen. Der Leitindex schloss 0,4 Prozent fester
bei 7150 Zählern. Auch der am Montag um zwei Prozent gefallene
EuroStoxx50<.STOXX50E> legte 0,2 Prozent zu. Die
US-Börsen<.DJI><.SPX><.IXIC> präsentierten sich zum
Handelsschluss in Europa nur wenig verändert.
Der überraschend positiv ausgefallene Ifo-Index hellte die
Stimmung am deutschen Aktienmarkt etwas auf, nachdem am Montag
die Angst vor einer Ausweitung der Euro-Schulendkrise an den
Börsen in Europa und den USA für einen Kursrutsch gesorgt hatte.
"Deutschland bleibt auf Wachstumskurs", urteilte
HSBC-Trinkaus-Volkswirt Rainer Sartoris mit Blick auf die
Ifo-Daten. Das wichtigste Stimmungsbarometer für die deutsche
Konjunktur hielt im Mai sein hohes Vormonatsniveau. Experten
hatten mit einem Rückgang gerechnet.
Besonders gefragt waren am Dienstag die Aktien von
Düngemittelherstellern. Die Hoffnung auf steigende Kalipreise
trieb die Papiere von K+S mit einem Plus von 2,6
Prozent an die Dax<.GDAXI>-Spitze. Potash gewannen in
Toronto 3,2 Prozent, die Titel des US-Konzerns Mosaic
legten 1,5 Prozent zu. Die Aktien des norwegischen
Düngemittelkonzerns Yara stiegen um 2,4 Prozent.
Börsianer verwiesen auf eine Studie der Citigroup, der zufolge
die Analysten langfristig mit einem Anstieg des Kalipreises um
25 Dollar auf 450 Dollar je Tonne rechnen.
Deutlich zulegen konnten nach ihren Vortagesverlusten auch
Infineon sowie die Autowerte Daimler,
BMW und VW, die sich zwischen zwei und 1,1
Prozent verteuerten.
Die bereits am Montag schwächelnden Aktien der
Lufthansa standen mit einem Abschlag von 1,5 Prozent
auf 14,80 Euro ganz oben auf der Dax-Verliererliste. Die nach
dem Ausbruch des Vulkans Grimsvötn auf Island entstandene
Aschewolke zog am Dienstag in Richtung deutsche Nordseeküste.
Der Deutsche Wetterdienst rechnet damit, dass am Mittwoch die
Flughäfen in Hamburg und Bremen für Starts und Landungen
geschlossen werden müssten. Später werde das vermutlich auf
Berlin ausgedehnt werden müssen. In Großbritannien wurden
bereits rund 500 Flüge gestrichen. Die Titel der aus British
Airways und Iberia hervorgegangenen IAG verloren in
London 1,8 Prozent, Air Berlin gaben im SDax<.SDAX> um
1,7 Prozent nach.
PRIVATISIERUNGSPLÄNE STÜTZEN GRIECHISCHE BANKEN
Gut an kamen bei Anlegern die Privatisierungspläne der
griechischen Regierung vom Montag für die Hellenic
Postbank und die ATEbank. Die Titel der beiden
Geldhäuser stiegen in Athen um fünf beziehungsweise 2,1 Prozent.
Analysten warnten jedoch davor, dass die Zugewinne nur von
kurzer Dauer sein könnten, solange die Regierung in Athen ihre
Defizitziele nicht erreiche. Griechenland will seinen gesamten
Anteil von 34 Prozent an der Hellenic Postbank bis Jahresende
und bis zu 25 Prozent an der ATEbank bis Ende 2013 veräußern.
Die angekündigten Produktionskürzungen und Kündigungen bei
der norwegischen Solarfirma REC sowie vorsichtige
Aussagen zur operativen Umsatzrendite schickten
Solarworld laut Händlern auf Talfahrt. Die Titel des
deutschen Solar-Unternehmens gaben im TecDax<.TECDAX> um 2,8
Prozent nach. REC, die Siliziumscheiben, Zellen und Module für
die Solarbranche herstellt, warnte wegen einer sinkenden
Nachfrage vor einem deutlich schwächeren zweiten Quartal. Zudem
sollen 500 Mitarbeiter entlassen werden. Die Aktien von REC
brachen in Oslo um fast 17 Prozent ein. Zudem bezweifelte
Solarworld-Chef Frank Asbeck auf der Hauptversammlung des
Unternehmens, dass die operative Umsatzrendite (Ebit-Marge) von
14 Prozent von Solarworld gehalten werden kann.
(Reporter: Tom Körkemeier; redigiert von Hans Seidenstücker)